Streik der Rettungsschwimmer auf Mallorca abgesagt

Die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer auf Mallorca wurden von der Gewerkschaft Unión de Socorristas ab dem 21. Mai zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Betroffen sind laut Informationen der Mallorca Zeitung vor allem die Strände der Inselhauptstadt Palma und somit auch die bei deutschen Badenden beliebte Playa de Palma. Während des Streiks soll es, anders als in der Vergangenheit, zu keiner Notüberwachung durch Lifeguards kommen.
Update vom 22.05.2023, 10:34 Uhr

Der Streik der Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer auf Mallorca wurde kurzfristig abgewendet. Die von den Lifeguards geforderte Lohnerhöhung wurde gegenüber Emergencia Setmil S.L. durchgesetzt. Andere Forderungen wie beispielsweise die Erneuerung der Wachtürme werden vorerst jedoch wohl nicht erfüllt. Aus diesem Grund hält sich die zuständige Gewerkschaft weitere Streikmaßnahmen in näherer Zukunft offen.

Originalmeldung vom 19.05.2023, 11:27 Uhr


Nachdem die Gewerkschaft der mallorquinischen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer bereits im vergangenen Jahr einen neuen Tarifvertrag erkämpft hatte, sollten sich die Arbeitsbedingungen der Lifeguards und somit auch die Badebedingungen für Reisende verbessern. Jetzt stehen die Zeichen jedoch erneut auf Unmut, da bisher noch keine der zugesicherten Neuregelungen eingetreten sei. So hatte man sich beispielsweise auf einen früheren Saisonbeginn im April geeinigt, dieser ist jedoch ausgeblieben und die Saison startete – wie bereits in den Vorjahren – erst im Mai. Zusätzlich wurde die versprochene Gehaltserhöhung noch nicht umgesetzt, sodass die Angestellten des zuständigen Betreibers Emergencia Setmil S.L. weiterhin nur Mindestlohn beziehen. Emergencia Setmil verweist auf die Stadtverwaltung, die das Budget für die Lifeguards zwar erhöht hätte, von dem Geld sei jedoch noch nichts angekommen.
 
Unbefristeter Streik für bessere Arbeitsbedingungen
 
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer auf Mallorca für bessere Arbeitsbedingungen protestiert und waren in den Arbeitsausstand getreten. Damals gab es an den Stränden jedoch eine Notüberwachung, die in diesem Jahr ausbleiben soll. Badende sollten daher besondere Vorsicht walten lassen. Auch wurde kein Ende der Arbeitskampfmaßnahme angekündigt, sodass sich der Streik in die Länge ziehen könnte. Neben den Arbeitsbedingungen monieren die Lifeguards auch den schlechten Zustand verschiedener Einrichtungen an den Stränden. So seien viele Hochstände kaputt, zudem gäbe es zu wenige Strandzugänge für Rollstuhlfahrende und die sanitären Anlagen an den Stränden befänden sich in einem schlechten Zustand.
 
Ausschreibung für neue Konzession
 
Aus der Stadtverwaltung Palmas heißt es, dass die Ausschreibungsfrist für eine neue Strandkonzession am 15. Mai ausgelaufen sei. Es hätten sich drei Unternehmen gemeldet, über die jetzt beraten werde. Emergencia Setmil wurde von der Stadt Palma dazu aufgerufen, die höheren Gehälter ab Mai zu bezahlen und sich an den geltenden Tarifvertrag zu halten. Der neue Vertrag für das Ende der aktuellen Saison sowie die Jahre 2024 und 2025 soll dann ab August in Kraft treten.