Thailand: Corona-App "Mor Chana" eingestellt

Die thailändische Regierung hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass die Corona-App „Mor Chana“ am 1. Juni eingestellt wurde. Aufgrund der verbesserten Infektionslage sei die Anwendung nicht länger notwendig. Ursprünglich mussten Reisende wie Einheimische die App auf ihrem Smartphone installiert haben.
Die App „Mor Chana“ wurde im April 2020 eingeführt. Sie diente zur Kontaktrückverfolgung und warnte Nutzerinnen und Nutzer bei Risikobegegnungen. Zudem informierte die Anwendung über Corona-Ausbrüche in der Nähe und bot die Gelegenheit, Reiserouten aufzuzeichnen und auf dieser Basis eine Risikoeinschätzung abzurufen. Für das Einchecken in bestimmte Einrichtungen während der Hochphase der Pandemie konnte mittels der App ein Barcode gescannt werden. Ferner hatten Unternehmerinnen und Unternehmer die Möglichkeit, das Infektionsrisiko unter ihren Arbeitskräften mit Hilfe der App zu überwachen. Grund für die Einstellung des Dienstes ist die deutlich entspannte Infektionslage im Land. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Thailand wurde am 1. Juni mit 49,3 angegeben.

Kritik an „Mor Chana“

Im öffentlichen Diskurs wurde die App teilweise scharf kritisiert. Die Nutzung von „Mor Chana“ war seit Januar 2021 für alle verpflichtend. Personen, die sich mit COVID-19 infiziert und die App vorher nicht genutzt hatten, drohten eine Geldstrafe von bis zu 40.000 Baht, das sind etwa 1.090 Euro, oder sogar eine Haftstrafe. Zudem hatte es immer wieder technische Schwierigkeiten mit der App gegeben, die vor allem Reisende betrafen. Beispielsweise konnte der QR-Code des Einreisesystems „Thailand Pass“ von einigen Userinnen und Usern nicht in der Anwendung hochgeladen werden und auch bei der Registrierung von Testergebnissen kam es immer wieder zu Problemen.

Einreise nach Thailand

Urlauberinnen und Urlauber ohne thailändische Staatsbürgerschaft müssen bei der Einreise nach wie vor den ausgefüllten „Thailand Pass“ sowie einen Nachweis über eine Auslandskrankenversicherung mit Corona-Abdeckung vorlegen. Die Versicherung muss Behandlungskosten von mindestens 10.000 US-Dollar übernehmen. Zusätzlich ist ein gültiger Reisepass erforderlich. Wer vollständig geimpft ist, benötigt nur den Impfnachweis, ein Corona-Test ist nicht notwendig. Wer nicht oder nicht vollständig geimpft ist, muss bei der Einreise über einen maximal 72 Stunden alten, negativen PCR- oder Antigentest verfügen.