Venedig startet Eintrittsgeld im Januar 2023

Venedig hat das Startdatum für die lange angekündigte Eintrittsgebühr für Tagestouristen und -touristinnen bekanntgegeben. Ab dem 16. Januar 2023 müssen Kurzzeitgäste bis zu zehn Euro pro Person bezahlen, um das Zentrum der Lagunenstadt besuchen zu dürfen. Venedig will damit die Urlauberströme besser kontrollieren, um den negativen Auswirkungen des Massentourismus entgegenzuwirken.
Der genaue Eintrittspreis soll laut Venedigs Tourismus-Stadtrat Simone Venturini von der Nachfrage abhängen. So zahlen Besucher und Besucherinnen zu den besonders gefragten Zeitpunkten mehr, maximal jedoch zehn Euro. An weniger gefragten Daten sind mindestens drei Euro zu entrichten. Dies führt zu einem niedrigeren Eintrittspreis, wenn sich Reisende frühzeitig ein Ticket für ihr Wunschdatum sichern. Nach Ansicht des Stadtoberen sei die Maßnahme eine Revolution im Kampf gegen die Probleme der zu hohen Gästezahlen, die der Infrastruktur des beliebten Reiseziels immer mehr zu schaffen machen. Vorgesehen ist eine Online-Buchung, bei der gegen die Zahlung der Gebühr ein QR-Code generiert wird. Wie das konkret funktionieren soll, will Venedig im Herbst 2022 verkünden.
 
Wo muss ein Ticket gelöst werden?
 
Die Eintrittsgebühr wird für das Betreten des historischen Zentrums von Venedig sowie der umliegenden Inseln fällig. Unter ihnen sind auch die für ihre Glasbläserkunst und bunten Fischerhäuschen berühmten Orte Murano und Burano. Wer ohne gültiges Ticket in diesen Bereichen bei einer zufälligen Kontrolle angetroffen wird, muss mit einer Geldstrafe zwischen 50 und 300 Euro rechnen. Stadtrat Venturini schloss jedoch auch nicht aus, dass im Stadtkern eine engmaschigere Zugangsregelung mit Drehkreuzen umgesetzt wird.
 
Ausnahmen für Hotelgäste
 
Wer in Venedig selbst einen Hotelaufenthalt bucht, muss auch künftig kein zusätzliches Ticket lösen. Weitere Ausnahmen gelten für alle Menschen, die in der Stadt geboren wurden oder jetzt dort wohnen. Tagesbesucher und -besucherinnen sollen mit der Maßnahme jedoch keineswegs aus der Stadt ausgesperrt werden, wie Venedigs Stadtverwaltung betont. Vielmehr sei es das Ziel, die gleichmäßige Verteilung der Menschenmassen besser zu gewährleisten. Zu diesem Zweck überwachen die Behörden die Besucherströme bereits jetzt von einer zentralen Kontrollstelle aus, wo mithilfe von Kameras, Personen-Zählgeräten und der anonymen Auswertung von Handys innerhalb der Funkzellen ein Überblick über die Auslastung der einzelnen Bereiche erhalten wird.