Gut zu wissen
Der Weinbrunnen in Ortona ist tatsächlich nicht der erste seiner Art. Vorbild war eine ähnliche Anlage im nordspanischen Estella, am Jakobsweg gelegen. Dort bitten Nonnen nach jedem Gläschen um eine Spende.
Polizisten in Lamborghinis, ein „Herr-der-Ringe-Minister“, ein kostenloser Weinbrunnen, lateinische Geldautomaten: Wo gibt's denn sowas? Viele Länder der Welt warten mit kuriosen Details auf, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Diese wissenswerten Fakten verhindern nicht nur, dass ihr euch bei der nächsten Reise blamiert oder plötzlich dumm dasteht. Gleichzeitig könnt ihr damit jede verstummte und langweilige Unterhaltung wieder in Schwung bringen. Also, auf zum längsten Bauwerk der Erde, dem Land ohne Adressen und einem Hotel, das ein Gefängnis-Leben nachstellt!
Wer eine Vorliebe für Wein wie auch das Wandern hat, stößt in Italien auf ein kleines Wunder: den Weinbrunnen von Ortona. 2016 hatte ein Winzer in diesem Küstenörtchen in den Abruzzen – Italiens vielleicht schönster Region – die wundervolle Idee, den roten Rebensaft 24/7 aus einer Quelle strömen zu lassen. Noch besser: Das Abzapfen ist für Besucher komplett kostenlos. Dieses einzigartige Genusserlebnis lässt sich hervorragend mit einer kleinen Pilgerreise kombinieren, denn der Brunnen befindet sich an einem Wanderpfad. Vom Petersdom in Rom bis nach Ortona führt der knapp 315 Kilometer lange Cammino di San Tommaso, der „Weg des St. Thomas“. Klar, dass ein derart weiter Marsch durstig macht!
In den Vereinigten Arabischen Emiraten geht es auf vier Rädern heiß her: Nicht selten ist die Polizei in Dubai in heißen Schlitten auf Streife. Das heißt, bei einer Verfolgungsjagd in der Metropole haben Verbrecher eher schlechte Chancen, es sei denn, sie haben es auf ein Straßenrennen abgesehen. Im Porsche, Ferrari, Lamborghini, Bugatti und weiteren Flitzern patrouillieren die Gesetzeshüter durch die touristischen Gebiete der Stadt.
In Sachen ökologischer Weingenuss in Europa muss sich Spanien nicht hinter Italien verstecken. Wander- und Weinrouten gibt es in dem Sonnenstaat zur Genüge. Ein guter Startpunkt dafür kann die Haupststadt Madrid sein, weil sich am Hauptplatz Puerta del Sol der Null-Kilometerstein befindet. Von ihm gehen die wichtigen Hauptstraßen des gesamten Landes aus. Nicht zuletzt zeugt eine hiesige Silvestertradition von der Traubenverliebtheit der Südländer. Traditionell werden in den letzten zwölf Sekunden des Jahres sekundenweise zwölf Trauben gegessen. Auf Sol, wie ihn Einheimische abkürzen, geben dabei zwölf Glockenschläge den Ess-Takt vor.
In Wales stoßen Urlauber derweil auf einen kulturellen Stolperstein sprachlicher Natur, wo der Ort mit dem längsten – und wahrscheinlich unaussprechlichsten – Namen Europas liegt. Selbst Anwohner kürzen ihn meist ab, anstelle Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch auszusprechen. Was aussieht, als wäre eine Katze über die Tastatur gelaufen und klingt wie ein unkontrollierter Niesanfall, hat tatsächlich eine Bedeutung: „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe des schnellen Wirbels und der Thysilio-Kirche bei der roten Höhle“ heißt in etwa die Übersetzung aus dem Walisischen. Da wisst ihr Bescheid.
„Ja, genau – warum eigentlich nicht?“, dachte sich wohl Neuseeland und stellte kurzerhand einen Minister of the Rings (Herr-der-Ringe-Minister) an. Es ernannte diesen während des Drehs der berühmten Herr-der-Ringe-Trilogie im Jahr 2001, um den aufkommenden Tolkien-Tourismus zu verwalten und zu nutzen. Somit steht einem Besuch des realen Mittelerde-Pendants nichts mehr im Weg.
Für Elfen hingegen hat Island viel übrig. So viel, dass Bauämter sich an „Elfen-Experten“ oder „Elfen-Beauftragte“ wenden, damit bei einem Vorhaben nicht unabsichtlich Elfen-Heimaten zerstört werden. Besonders die Isländerin Erla Stefánsdóttir machte sich hiermit einen Namen.
Als eine der entlegensten Inseln der Welt hat der Staat Fidschi zugleich etwas Magisches zu bieten. Durch die Insel Taveuni verläuft der 180. Längengrad – die sogenannte Datumsgrenze. Wer sich darauf stellt, ist quasi zeitlos. Einen Fuß dahinter und einen davor gesetzt, lässt es sich zwischen Heute und Morgen hin- und herspringen. Hat sich das nicht schon jeder einmal gewünscht?
Leichter mag sich eine Verfolgungsjagd in Paris gestalten. Das ist nicht nur die Stadt der Liebe, sondern außerdem die Stadt (fast) ohne Stoppschilder. Ein einziges der achteckigen Verkehrszeichen findet sich in der kompletten Großstadt. Das steht zudem nicht einmal in der Innenstadt oder an einer vielbefahrenen Straße. Stattdessen schmückt es eine Firmenausfahrt, im Stadtzentrum herrscht hingegen schlicht das altbewährte Gebot rechts vor links.
Wer wie ein echter Gangster leben möchte, sollte sich verhaften lassen oder auf Gangster-Rap zurückgreifen. Das geht in Lettland einfacher – nämlich im Gefängnis-Hotel von Karosta. Dieses ehemals echte Militärgefängnis bietet einen Erlebnisurlaub, der Komfort hintenanstellt. Dafür dürfen Mutige das Leben eines wirklichen Häftlings nachempfinden, inklusive Übernachtung in der Zelle und nervenden Wärtern. Ob euch das echte „Street Credibility“ – also Ansehen in der Verbrecherszene – bringt, ist jedoch fraglich.
Versteckspielen funktioniert gut in Costa Rica, wo es keine richtigen Adressen gibt. Stattdessen sagt man einfach: „von Sehenswürdigkeit X 200 Meter südlich laufen, dann 500 Meter nach Osten“ oder ähnliches. Der Postbote schiebt wahrscheinlich häufig Extra-Schichten – wenn Briefe überhaupt ankommen. Angaben wie „rechts neben dem Fußballplatz“ oder „gleich beim Feigenbaum links“ sorgen für Verwirrung auf vielen Seiten, besonders bei Touristen, denen nicht viel übrigbleibt, als Detektiv zu spielen.
Auf Grönländisch wäre die costa-ricanische Adressangabe „am 13. Baum links abbiegen“ ganz und gar unmöglich, weil dort nur das Zählen bis zwölf möglich ist. Alles, was folgt, ist „vieles“ oder in Grönländisch „amerlasoorpassuit“. Ab 13 wird auf Dänisch gezählt, das ist die einzige Möglichkeit. So muss zumindest niemand Freitag, den 13., oder andere Unglückskombinationen mit der Angst schürenden Zahl fürchten.
Im asiatischen Königreich Buthan macht man es sich wiederum bei einem ganz besonderen Datum einfach: dem Geburtstag. Um sich das lästige Merken von Geburtstagen zu sparen, wird einfach jeder Bewohner am ersten Januar ein Jahr älter. Kein endloses Eintragen in den Terminkalender oder Geburtstags-Erinnerungen auf Facebook: Die Buthaner scheinen zu wissen, wie sich unnötiger Stress vermeiden lässt. Sie erinnern sich lediglich an ihr Geburtsjahr.
Haiti bietet ebenfalls etwas Besonderes: Seit 2003 ist Voodoo hier eine offizielle Religion. Damit ist der Karibikstaat das einzige Land, in dem das anerkannt ist. Natürlich gibt es noch weitaus mehr Gründe, in diesem Idyll Urlaub zu machen, doch Voodoo-Enthusiasten und offene Gemüter dürfen sich erst recht freuen. Im Gegensatz zur landläufigen Vorstellung ist der Glaube eine friedliche Religion, die nur einen Gott kennt. Viele verschiedene Geister, die auf der Erde wandeln, ermöglichen die Kommunikation mit ihm. Nicht überzeugt? Gerne werden die Zeremonien von einem Gläschen Rum begleitet.
Traditionspflege steht ferner im Vatikan weit oben auf der Prioritäten-Liste. Das geht so weit, dass in dem kleinsten Staat der Welt Latein die Amtssprache ist und sogar die Geldautomaten es „sprechen“. Das gibt es nirgendwo anders – schließlich ist das Römische Reich bereits vor einiger Zeit zerfallen. Hier ist der Ausweg für jeden Lateinlehrer, der sich mit der Frage konfrontiert sieht: Warum muss ich diese ausgestorbene Sprache lernen? Die Landeswährung ist glücklicherweise dennoch der moderne Euro, sodass ihr euer Geld nicht in Denaren oder andere antike Münzen umtauschen müsst.
Mit der Währung noch weniger genau nimmt es scheinbar Montenegro, wo tatsächlich hauptsächlich die Deutsche Mark von 1999 bis 2002 verwendet wurde. Nach ihrer Abschaffung übernahm das Land dann einfach den Euro, obwohl es nicht Mitglied der Europäischen Union ist. Damals kümmerte das augenscheinlich niemanden. Nichtsdestotrotz darf es keine eigenen Euromünzen prägen und ist mittlerweile ein Kandidat für den Beitritt in die EU.
Irland scheint derweil in der Europäischen Union bleiben zu wollen – immerhin regen sich dort keine Trennungsbestrebungen. Wenn die unzähligen Schafe auf der Insel mitabstimmen dürften, sähe das vielleicht anders aus. Was ihre Anzahl angeht, sind sie den Bewohnern eindeutig überlegen. Von den flauschigen Wollspendern leben in Irland mehr als Menschen. Trotzdem ist Irland nicht einmal das Land mit den meisten Schafen, weitaus größer ist die Zahl im Tolkien-Paradies Neuseeland. Auf rund fünf Millionen Neuseeländer kommen dort fast 30 Millionen Schafe!
Wer Schafeschauen gleich mit Wein- und Naturgenuss kombinieren möchte, ist in Südafrika perfekt aufgehoben. Im Land der guten Hoffnung findet ihr tatsächlich die längste durchgehende Weinroute auf der Welt. Neben zahlreichen wunderbaren Weingütern entlang malerischer Berglandschaften ist die Route 62 mit etwa 850 Kilometern am längsten. Mindestens fünf Tage solltet ihr für die Strecke in Südafrika mit dem Mietwagen einplanen, besser mehr, damit ihr die landschaftliche Ästhetik und den Weinreichtum voll auskosten könnt.
In Albanien kann die Kommunikation mit Einheimischen schnell zu gravierenden Missverständnissen und Kopfschütteln im wahrsten Sinne des Wortes führen. Gestikuliert wird hier nämlich umgekehrt. Das heißt, wer ja sagen will, schüttelt mit dem Kopf und ein Nicken heißt dagegen nein. Also, denkt daran: Wenn jemand fragt, ob ihr noch einen leckeren Kaffee oder den typischen Traubenschnaps Rakija möchtet, lieber den Kopf schütteln, anstatt zu nicken.
In der kreativen Verwendung landestypischer Speisen sind die Chinesen allerdings die ungeschlagenen Könige. Die weltberühmte Chinesische Mauer verdankt ihre Standfestigkeit wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge Klebreis – kein Scherz! Die Mauerarbeiter sollen ihn dem Mörtel beigemengt haben, was maßgeblich zur Stabilität des Jahrhundertbauwerks beigetragen hat. Gegen einen derartigen Einfallsreichtum konnten die Hunnen mit noch so viel Kampfgeist nicht ankommen.
Nun müsst ihr gar nicht weit reisen, um Besonderes und Kurioses zu entdecken. Genauso sind in Deutschland Überraschungen anzutreffen, die aufhorchen lassen. Beispielsweise erstreckt sich in unseren Landen der älteste Flughafen, der ununterbrochen am selben Ort in Betrieb ist. Mit über 100 Jahren ist das der Hamburger Airport. Schon am 10. Januar 1911 erblickte er das Licht der Welt und schickte seither etliche Flieger in die Luft. Bis heute ist er ein Tor zur Welt geblieben, das Reiseliebhaber in die weite Welt befördert und das deutsche Fernweh stillt.
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