Reiseplanung
04. Oktober 2017
Reiseplanung
Manchmal ist es nur ein winziges Steinchen, welches einen gewaltigen Umsturz bewirkt. Luthers Reformen überrollten Europa wie eine mächtige Sturmbö und überall hat die kirchliche Revolution ihre Spuren hinterlassen. Begebt euch auf eine kulturhistorische Entdeckungsreise in die schönsten und ältesten Städte der Schweiz, Italiens, Irlands und vielen anderen Ländern. Es wäre doch schade, das durch Brückentage verlängerte Wochenende am Reformationstag auf der Couch zu verbringen! Wer weiß, was alles auf euch wartet – im Schloss der Wiener Prinzessin, in den Hallen des Vatikans oder am Zürcher See.
01
Zeitreisen auf Schweizerisch
Genf
Nostalgiker werden in Genf ins Schwärmen geraten. Denn beim Durchstreifen der schmalen Pflastersteingassen der Altstadt, vorbei an majestätischen Kathedralen und alten Plätzen, erinnert nur wenig an unsere heutige Moderne. In den Cafés sitzen feine Damen und blinzeln in die Sonne und der Glockenschlag von St. Pierre dringt durch Mark und Bein. An kaum einem Ort ist das Vergangene so greifbar wie hier. An schönen Tagen zieht es alle Welt in den Stadtpark. Inmitten uralter Bäume, Wasserspiele und weiter Wiesen thront hier das Denkmal der Genfer Reformation. Über den steinernen Skulpturen der Reformatoren könnt ihr noch den Leitspruch erkennen: «POST TENEBRAS LUX» – Nach der Finsternis das Licht.
- Über dem Genfer See steigt eine 140 Meter hohe Wasserfontäne in den Himmel
- Das Rathaus stammt noch aus dem 5. Jahrhundert
- Auf keinen Fall verpassen: ein Besuch im romantischen Schloss Chillon am Genfer See
02
Zwischen blutigen Reformationskämpfen und feiner Sachertorte
Wien
In der ehemaligen Residenzstadt der alten Kaiser wurde besonders hitzig für die Reformation gekämpft. Beim Anblick des gigantischen Stephansdoms könnte man meinen, der Umschwung wäre erst gestern passiert. Schlendert durch den Schlosspark von Belvedere und Schönbrunn, genießt den feinen Klang der Wiener Klassik und erinnert euch auf dem alten Rathausplatz an vergangene Zeiten des Umbruchs. Und am allerwichtigsten: Esst so viel Sachertorte und Wiener Schokolade wie möglich!
- Am 30. September findet alljährlich in Gedenken an die Reformation am Rathausplatz ein großes Fest statt
- Wahrhaft königlich speisen Besucher im Café Central in der Herrengasse
- Ein absolutes Muss: Wiener Schnitzel!
03
Im Rausch der Fülle
Rom
Reisende erinnern sich stets mit einem ganz besonderen Gefühl an ihren ersten Besuch in Rom. Jede Straße, jeder Platz ist ein architektonisches Meisterwerk. Touristen spazieren staunend durch die uralten Gassen, man kann sich einfach nicht satt sehen. Es lässt sich wohl nur erahnen, wie sich Luther einst fühlte, als er in den monumentalen Hallen des Vatikans kniete und sich den Heiligen zum Verhör stellen musste. Sei es das Forum Romanum, der Petersdom oder all die kleinen und großen Galerien alter Meister – ein Besuch in Rom führt euch weit zurück, in eine Zeit voller Macht, Intrigen und höchster Kunst.
- Beliebter Stopp bei Stadtwanderungen: die Spanische Treppe
- Einen echten Caffè Shakerato genießen – der spezielle Eiskaffee mit Belebungseffekt!
- Luthers einstiger Ort der Anhörung: das Vatikanische Museum
04
Eine kulturelle Reise durch alte und neue Zeiten
London
Das Wasser schlägt gegen den Bug, ein paar Schaulustige winken vom Ufer aus und schon von weitem ist der gewaltige Glockenturm Big Ben zu sehen – eine Bootsfahrt auf der Themse ist definitiv die bequemste Art und Weise, London zu entdecken. Auch hier hat die Reformation ihre Spuren hinterlassen. Die berühmte Kirche Westminster Abbey, in der schon so manches Königspaar gekrönt wurde, vereint heute eine katholische und evangelische Glaubensgemeinschaft. Abseits all der historischen Bauwerke wie dem Sitz des Britischen Parlaments oder dem Tower of London brodelt eine moderne und internationale Metropole.
- Ein echter Tipp für Verliebte: Bootstouren auf den Kanälen von Little Venice
- Der beste Ort für einen kultigen Konzertabend: Wilton's Music Hall
- Die Glocken des Big Ben läuten seit dem Jahr 1859
05
Da wo sie tanzen und singen, da lass dich nieder…
Dublin
Die irische Metropole ist reich an kirchlichen Zeugnissen, sei es die monumentale St. Patrick‘s Cathedral oder das im Jahr 1204 eröffnete Dublin Castle. Aber die größte Leidenschaft der Iren gehört der Musik. Schon am Nachmittag stimmen die Künstler ihre Instrumente, traditionelle Rhythmen und Geigenspiele ertönen und der Barmann füllt die ersten Guinnessgläser. Nicht selten, wenn die Nacht über Dublin herein gebrochen ist, finden sich einige Feierwütige für ein spontanes Straßenkonzert zusammen. Wer in Irland in einen Pub geht, wird ums Tanzen, Singen und Feiern nicht herum kommen! Auch sonst ist Dublin voller Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch zum Erlebnis machen.
- Das Kneipenviertel schlechthin für einen beschwingten Abend: Temple Bar
- Der lange Steg am Fluss Liffey oder der Phoenix Park eignen sich gut für lange Spaziergänge
- Absolutes Muss für Biertrinker: die Guinness-Fabrik
06
Stadt der tausend Gesichter
Riga
In Riga bekommt die Bezeichnung „lebendige Altstadt“ eine ganz neue Bedeutung. An die tausend Gesichter sind zwischen den alten Fresken, Torbögen und Kathedralen versteckt. Kein Schritt bleibt unbeobachtet und nachts erzählen sich die marmornen Münder die neuesten Geschichten. So müssen sie wohl auch damals von den Bemühungen Andreas Knopkens berichtet haben, der im 15. Jahrhundert versuchte, die Reformation voranzutreiben. Heute ist die baltische Hansegemeinschaft eine Mischung aus historischer Zeugnisstätte und moderner Küstengemeinde. Lange Spaziergänge am Hafen oder an den weiten Stränden in der Nähe gehören genauso zu Riga, wie die St. Petri Kirche, der Ratsplatz und ein wildes Nachtleben!
- Der evangelisch-lutherische Rigaer Dom ist ein eindrucksvolles Zeugnis der bewegten Reformationszeit
- Nicht verpassen: das Mittelalter-Schloss von Riga!
- Ein Hotspot für Süßmäuler: Central Market
07
Schönheiten bei Nacht
Prag
Nachts ist Prag am schönsten: Wenn die historischen Schlösser und Türme in goldenem Licht baden, zeigt sich die altehrwürdige Stadt von ihrer romantischen Seite. Selten ergeben Gotik, Barock und Jugendstil so ein harmonisches Miteinander. Im Morgengrauen, wenn hauptsächlich Betrunkene, Verliebte oder Katzen durch die Gassen streifen, scheint das 15. Jahrhundert noch gar nicht lange her. Der tschechischen Hauptstadt kam im Zuge der Reformation eine Schlüsselstellung zu. Schon vor Luthers Zeiten wurde hier über reformatorisches Gedankengut diskutiert und die „Vier Prager Artikel“ von 1420 galten als die ersten offiziell proklamierten Reformthesen.
- Must-Sees in Prag: die Teyn-Kirche, Karlsbrücke, Veitsdom
- Auf der alten Burg hoch oben über der Stadt residierten einst Kaiser, Könige und Fürsten
- Verschnaufen könnt ihr im Park des Laurenziberges
08
Leichte Füße und süße Zungen am Zürcher See
Zürich
Einst sprach vor den Toren des Zürcher Großmünster Huldrych Zwingli zum gemeinen Volk und brachte so den ersten Stein für die Schweizer Reformation ins Rollen. Heute ist von der vergangenen Dramatik nicht mehr viel zu spüren. Menschen aus aller Welt spazieren durch die historischen Gassen, steigen auf den Kirchturm und winken Fremden in der Ferne. Die Luft ist leicht und alle Welt genießt das goldene Herbstlicht und die feine Schweizer Schokolade. Legt euch an den Hafen des Zürcher Sees und blickt auf die schneebedeckten Gipfel. Und falls es mal regnet, gibt es endlos viele Museen, Kathedralen und kleine Lädchen, um sich die Zeit zu vertreiben.
- Kultureller Treffpunkt und Szeneviertel ist das sogenannte Downtown Switzerland
- Von der Reformationskirche, dem Großmünster, haben Besucher einen weiten Blick über die Stadt
- Auch in Zürich können Verliebte mit der Gondel fahren
09
Verlaufen und Verlieben in der Stadt der Löwen
Venedig
Eine Taube fliegt über den Markt und klaut sich eine getrocknete Feige, ein nachdenklicher Gondoliere schippert durch die engen Wasserstraßen und auf dem Markusplatz tummeln sich Hunderte von Einheimischen und Besuchern aus aller Welt. Die Stadt des Wassers galt schon immer als weltoffen und liberal und das ist sie heute noch. So ist es kein Wunder, dass in dieser multikulturellen Handelsmetropole die damaligen Reformer auf offene Ohren stießen. Begebt euch auf ihre Spuren, werft die Stadtpläne über die Brücken und lasst euch treiben. Überall verbergen sich fantasievolle Skulpturen, ehemals herrschaftliche Ruinen, kleine Cafés und alte Geschichten. Und es wäre schade drum, sie alle schon im Vorhinein zu erzählen…
- Mit den städtischen Gondeln gelangt ihr für gerade einmal 50 Cent zum anderen Ufer
- Venedig wurde 2017 zur Reformstadt Europas gewählt
- Der schönste Ort für die italienische Oper: Teatro La Fenice
10
Kultur kompakt auf Slowenisch
Ljubljana
Slowenen, die nach ihrer Hauptstadt befragt werden, erzählen von guten Konzerten, Festivals und natürlich vom legendären Open-Kitchen-Markt. Wer durch die vor Kreativität nur so brodelnde Hauptstadt des überraschenden Sloweniens schlendert, wird sich nicht wundern, zu hören, dass die humanistischen Werte Luthers hier so großen Anklang fanden. Ljubljana ist klein, grün und ein wahres, historisches Kleinod. Tagsüber laden die Kanäle, Parks und Cafés der Stadt zum Faulenzen ein. Gen Abend erwacht alles zu neuem Leben – alle Welt trifft sich in den Straßen, Musiker packen ihre Instrumente aus und Ljubljana beginnt zu tanzen!
- Als größter Reformator gilt heute Primus Truber, dessen Bildnis noch heute die 1-Euro-Münze ziert
- Den besten Blick über die Altstadt habt ihr von der Mittelalterburg über der Stadt
- Anlaufpunkt für eine gute Partynacht ist das alternative Viertel Metelkova
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