Reisetipps

„Ich muss mal wieder raus, reisen, den Kopf frei bekommen!“ Dieser Gedanke wird euch zweifelsohne bekannt vorkommen. Schon Wochen vorher fiebern viele auf die nächste Reise hin, die eine Abwechslung zum Alltag bietet. Doch nicht nur als Flucht aus dem täglichen Leben wird das Verreisen gern genutzt: Reisen zur Selbstfindung und achtsames Reisen sind im Trend, jedes Jahr pilgern hunderttausende Menschen zu wichtigen religiösen Orten und nicht wenige sagen, dass das Reisen ihren Blick auf die Welt verändert hat. In diesem Artikel wollen wir umreißen, was das Reisen mit unserer Psyche zu tun hat und wie vielfältig dieses Thema betrachtet werden kann.
Spirituelle Reisen unternehmen Menschen schon seit Jahrtausenden. Was mit Pilgerfahrten und dem Besuch von Orakeln begann, hat sich zu einem Trend entwickelt, der mittlerweile nicht nur rein religiös motivierte Reisen beinhaltet. Die Welttourismusorganisation geht zum Beispiel davon aus, dass derzeit etwa ein Drittel aller Reisen spiritueller oder religiöser Natur sind.
Pilgern und religiöses Sightseeing
Nach der Veröffentlichung des Reiseberichts „Ich bin dann mal weg“ des Komikers und Moderators Hape Kerkeling stieg die Zahl der deutschen Pilgerinnen und Pilger auf dem Jakobsweg merklich an. Pilgern war plötzlich nicht länger die Urlaubsgestaltung von strenggläubigen Menschen, sondern eine Aktivität, aus der alle viel ziehen können. Bekanntester Pilgerweg in Europa ist der Camino Francés, der zum System der Jakobswege gehört. Er führt vom französischen Städtchen Saint-Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago de Compostela ganz im Nordwesten Spaniens. Mittlerweile sind die unterschiedlichsten Menschen aus unzähligen verschiedenen Gründen auf Pilgerwegen unterwegs. Beim Pilgern kommt ihr nicht nur mit euch selbst ins Gespräch, sondern findet Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, schließt Freundschaften und lernt spannende Menschen aus aller Welt kennen. Und egal, wie es um euren Glauben bestellt ist, ein prägendes Erlebnis ist ein solche Reise auf jeden Fall.
Ihr müsst jedoch nicht gleich für mehrere Wochen die Wanderschuhe schnüren, um auf Reisen spirituelle Erlebnisse zu sammeln. Fast alle von euch werden im Urlaub schon Kirchen besucht haben. Vielleicht habt ihr dort auch eine Kerze angezündet, ein kurzes Gebet gesprochen oder für einige Zeit innegehalten. Schon das sind spirituelle Erlebnisse auf einer kleineren Ebene, die uns Kraft geben können. Auch der Besuch des Vatikans oder Reisen nach Israel halten für jede und jeden, unabhängig von Konfession und religiöser Zugehörigkeit, besondere Momente bereit, die für die einen magisch, für die anderen bewegend und für wieder andere hochinteressant sind.
Urlaub im Kloster
Ein Aufenthalt im Kloster ist ein Erlebnis, das nicht nur für religiöse Menschen sehr eindrücklich sein kann. Hier taucht ihr in das Leben der Nonnen und Mönche ein und erlebt, wie der Alltag in einer solchen Gemeinschaft aussieht. Die Gründe dafür sind so vielseitig wie die Gäste: Von reinem Interesse über die Suche nach innerer Ruhe bis hin zum Wunsch, vielleicht selbst in ein Kloster einzutreten und vorher zu erproben, ob Vorstellung und Realität übereinstimmen. Wer einmal eine Auszeit im Kloster genommen hat, wird sich daran wahrscheinlich ein Leben lang erinnern.
Hier könnt ihr im Kloster übernachten:
Yoga und Meditation
Yoga-Retreats und Meditationsreisen boomen angesichts einer digitalisierten Welt, in der wir jederzeit erreichbar sein können. Da klingt es für viele verlockend, für einige Zeit Smartphone, Tablet und Co. beiseite zu legen und sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren. Yoga in Indien und Meditation auf Bali sind zwar häufig Traumvorstellungen, doch für inspirierende Reisen in die innere Mitte müsst ihr nicht unbedingt weit weg fliegen. Auch Yoga am Nordseestrand und innere Einkehr im buddhistischen Kloster im Allgäu bringen euch wieder mehr ins Gleichgewicht.
Unterkünfte für euren Yoga- und Meditationsurlaub:
Dieses Luxusresort ist im ehemaligen Palast des Maharadschas von Tehri Garhwal im Norden Indiens untergebracht. Es liegt majestätisch auf 1.300 Metern Höhe am Fuß des Himalayas.
Das Strandgut Resort in St. Peter-Ording bietet regelmäßig Meditationsseminare sowie Yogakurse an. Außerdem könnt ihr die wilde Natur Nordfrieslands genießen und in ihr Kraft tanken.
Nicht ganz Himalaya, aber trotzdem atemberaubende Berglandschaft: Das Hotel Schwarzschmied liegt in Lana in Südtirol und ist der perfekte Rückzugsort für Wellness-liebende Yogis.
Meditation und Atemtechniken
Meditationexistiert bereits seit über 5.000 Jahren und stammt aus dem indischen und ostasiatischen Raum. Ziele der Meditation sind Entspannung sowie die Reduktion von Stress und Nervosität. Dies wird durch Konzentration auf die Gegenwart und allgemeine Achtsamkeit erreicht. Mithilfe bestimmter Atemtechniken könnt ihr innerer Unruhe gezielt entgegenwirken und so zum Beispiel schneller einschlafen oder euch in stressigen Situationen beruhigen. Für Anfängerinnen und Anfänger gibt es ein vielfältiges Angebot an Meditations-Podcasts, bei Netflix findet ihr zudem die Serie „Headspace“, die sich perfekt eignet, um erste Schritte in Richtung Achtsamkeit und Mediation zu gehen.
Reisen können dazu beitragen, unsere psychische Gesundheit zu verbessern. Bei ersten Burnout-Symptomen stellt eine Auszeit beispielsweise eine effektive Möglichkeit dar, diesen entgegenzuwirken. Auch bei größeren Einschnitten im Leben hilft es, den Alltag hinter sich zu lassen, um mit der neuen Situation besser umgehen zu können. Zudem helfen uns Reisen dabei, in diesen Momenten Halt zu finden.
Burnout-Prävention auf Reisen
Wenn ihr euch häufig gestresst und erschöpft fühlt oder denkt, dass euch eure Aufgaben allgemein über den Kopf wachsen, sind das erste Anzeichen dafür, dass ihr euch auf dem Weg zum Burnout befindet. Ihr solltet diese daher nicht nur auf „zu viel Stress“ schieben und einfach weitermachen, denn so könnte sich die Symptomatik weiter verschlimmern. Hört lieber auf euren Körper und schaltet ein paar Gänge nach unten. An diesem Punkt könntet ihr beispielsweise über eine Reise zur Burnout-Prävention nachdenken. Wichtig, um einem Burnout vorzubeugen, ist ein gewisser Abstand zum Alltagsstress. Wenn ihr euch eine kurze Auszeit nehmt, solltet ihr die Arbeit deswegen komplett hinter euch lassen und euch an Digital Detox versuchen. Schaltet euer Handy mindestens stumm, schaut nicht in euer E-Mail-Postfach und konzentriert euch ganz auf eure Freizeit. Achtet auf eure Bedürfnisse, wie ihr die Zeit nutzen wollt. Schon ein verlängertes Wellness-Wochenende kann für erste Besserung sorgen.
Noch besser sind jedoch ausgeschriebene Präventionsurlaube, die zwischen ein und drei Wochen lang sind. Auf einer solchen Reise nehmt ihr an verschiedenen Workshops teil, die von Expertinnen und Experten angeleitet werden. Dabei bewegt ihr euch in der Natur, lernt Entspannungstechniken, genießt köstliches sowie ausgewogenes Essen und kommt mit anderen Betroffenen ins Gespräch. Fragt gern auch bei eurer Krankenkasse nach, ob sie Teile des Aufenthalts übernimmt.
Reisen nach einem Verlust
Es gibt Ereignisse im Leben, auf die kann man sich kaum vorbereiten, bis sie passieren. Zum Beispiel haben Todesfälle im Familien- oder Freundeskreis das Potenzial, uns für einige Zeit komplett aus der Bahn zu werfen. Um mit solchen Erlebnissen besser umzugehen, will manch eine oder einer erst einmal einfach nur raus aus dem Alltag. Eine Reise kann Trauernden nachweislich dabei helfen, ihren Verlust annehmen zu lernen und trotz allem auch weiterhin ein erfülltes Leben zu führen.
Besonders gut dafür geeignet sind Reisen eigens für trauernde Personen, die von Menschen organsiert werden, die in der Vergangenheit selbst Verluste erlitten haben. Unterstützung auf diesen Reisen bieten in der Regel Psychologinnen und Psychologen oder Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter. Durch Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie anderen Betroffenen erlernen Trauernde dabei Verarbeitungsstrategien für ihren Verlust. Außerdem sorgen die Urlaubsumgebung sowie Ausflüge für etwas Ablenkung. Ferner kann es helfen, bewusst Orte zu bereisen, die ihr bereits mit der verstorbenen Person besucht habt, um besser Abschied nehmen zu können.
Reisen nach einer Trennung
Ebenfalls kann eine Auszeit nach einer schmerzhaften Trennung helfen, neuen Mut zu fassen und den Liebeskummer zu überwinden. Expertinnen und Experten empfehlen dabei jedoch, ein paar Wochen zu warten und den Schmerz zuzulassen, bevor ihr in die Welt hinauszieht. Dann sind Reisen eine der besten Möglichkeiten, um nachzudenken, euren Bedürfnissen zu folgen und zu sehen, dass ihr auch als Single glücklich sein könnt.
Zudem gibt es einige Reiseziele, an denen ihr allein unterwegs sein könnt und die wie für eure neue Lebenssituation gemacht sind: Auf dem Matchmaking Festival im irischen Lisdoonvarna an der malerischen Westküste der Grünen Insel, das gleichzeitig mit dem Erntedankfest gefeiert wird, trefft ihr zum Beispiel auf tausende andere Singles. Im bittersüßen Museum of Broken Relationships in Kroatiens Hauptstadt Zagreb könnt ihr hingegen sehen, dass ihr nicht die einzigen seid, deren Beziehung nicht für die Ewigkeit war und euch in der bewegenden Ausstellung verlieren.
Durch Reisen haben wir die Möglichkeit, zu erkennen wer wir sind und wer wir sein wollen. Besonders gut gelingt das, wenn wir es schaffen, die eigene Komfortzone bewusst zu verlassen oder auf Reisepartnerinnen und -partner zu verzichten und allein aufzubrechen. Andererseits lernen wir auf längeren Reisen als Paar oder unter Freundinnen und Freunden Neues übereinander und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.
Allein auf großer Reise
Das Reisen ohne Begleitung stellt uns vor ganz neue Herausforderungen und verändert unsere Perspektive. Wer auf Reisen auf sich allein gestellt ist, kommt früher oder später zu dem Punkt, seine eigenen Grenzen zu übertreten. Der erste Solo-Trip ist ein gewaltiger Schritt aus der Komfortzone hinaus, vor allem für eher introvertierte Menschen. Ihr werdet ohne Zweifel mit Ängsten konfrontiert, die ihr überwinden müsst, um euch an eurem Reiseziel zurechtzufinden. Schon die Alltagsgestaltung wird für viele etwas völlig Neues sein. Der Einkauf oder ein Restaurantbesuch sind damit aber schon kleine Erfolge und ihr werdet schnell merken, dass ihr auch allein gut klarkommt.
Ihr befindet euch beim Reisen ohne Begleitung automatisch in einer Situation, in der ihr euer Denken und Handeln hinterfragt, da die Gegebenheiten an eurem Reiseziel anders sind, als ihr es für gewöhnlich kennt. Dabei kann es durchaus sein, dass ihr euch Verhaltensweisen aneignet, über die ihr vorher gar nicht nachgedacht hättet. Wenn ihr vor Problemen steht, entwickelt ihr zudem schnell eigene Lösungsstrategien, die euch später im Alltag helfen können – und wenn sie euch „nur“ zeigen, dass ihr dazu in der Lage seid, mit neuen Herausforderungen umzugehen. Außerdem erlebt ihr Sinneseindrücke ohne Begleiterinnen und Begleiter viel intensiver und ihr seid nicht auf Mitreisende angewiesen. Daher kann die Urlaubsgestaltung ohne Kompromisse und ganz nach euren Wünschen erfolgen.
Wenn ihr euch auf einer Solo-Reise mit anderen Personen unterhalten wollt oder Hilfe benötigt, ist es unumgänglich, auf Menschen zuzugehen. Das ist anfänglich eine Überwindung, ihr werdet aber merken, dass ihr gerade beim Alleinreisen schnell mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch kommt. So entstehen internationale Bekanntschaften und vielleicht findet ihr sogar neue Freunde auf der ganzen Welt. Am Ende eurer ersten Reise, die ihr allein bestritten habt, werdet ihr euer Selbstvertrauen enorm gesteigert und neue Seiten an euch entdeckt haben. Darüber hinaus werdet ihr stolz darauf sein, dass ihr diese Herausforderung bezwungen habt. Wenn ihr als Frau darüber nachdenkt, allein zu verreisen, stellen wir euch hier die besten Reiseziele für alleinreisende Frauen vor.
Einige Ziele zum Alleinreisen:
Eure erste Reise ohne Begleitung muss nicht sofort in die Ferne führen. Für einen sanften Einstieg bietet sich ein Trip innerhalb Deutschlands an, auch hier gibt es viel zu entdecken.
Spannende Städte wie das pulsierende Bangkok, tropische Traumstrände und eine gute Infrastruktur sorgen dafür, dass Thailand auch bei Alleinreisenden hoch im Kurs steht.
Japan und seine Kultur sind absolut faszinierend und das Land lockt darüber hinaus mit köstlichem Essen und toller Natur. Dazu ist der Inselstaat ein überaus sicheres Reiseland.
Neuseeland ist ein absolutes Traumziel! Atemberaubende Landschaften, freundliche Menschen und eine hohe Sicherheit machen das Land zu einem Top-Ziel für Alleinreisende.
Eine Reise in die Geschichte
Zu den spannendsten Reisen gehören solche in die Vergangenheit. Zwar sind Zeitreisen nach wie vor nicht möglich, aber um in die Geschichte eurer Familie zu reisen, benötigt ihr keine Zeitmaschine. Ahnenforschung boomt derzeit generationenübergreifend, dabei wird Familiengeschichte aufgearbeitet und ihr erfahrt mitunter spannende Details über eure Wurzeln. Wenn ihr dann an Orte aus eurer Familiengeschichte reist, fühlt ihr euch nicht nur wie Detektive, ihr besucht damit gewissermaßen auch einen Ursprungsort eurer Identität. Auch der Besuch von Reisezielen, die ihr aus den Urlauben eurer Kindheit kennt, kann Erinnerungen hervorbringen, die ihr eigentlich schon lange vergessen hattet.
Alle von uns hatten als Kind Reiseziele, von denen wir geträumt haben und die unerreichbar erschienen. Sei es nach einem faszinierenden Tierfilm gewesen, nach einem Zoobesuch oder nachdem wir ein spannendes Buch über ferne Welten gelesen haben. Wenn wir es dann als Erwachsene tatsächlich schaffen, Löwen in Tansania in freier Wildbahn zu sehen, Wälder wie in Jurassic Park zu durchstreifen oder auf Hawaii Lava dabei zuzuschauen, wie sie ins Meer fließt, kommt das kindliche Staunen in uns wieder hervor. Diese Momente sorgen für Hochgefühle, die wir unser Leben lang nicht vergessen und für deren Erinnerung wir keine Fotos brauchen werden.
Langzeitreisen mit Partnerinnen und Partnern
Wenn ihr in einer Beziehung seid und die erste gemeinsame Langzeitreise unternehmt, werdet ihr ohne jeden Zweifel neue Erkenntnisse über euer Zusammenleben sammeln. Schon vor der Abreise müsst ihr eure Erwartungen an die Reise klar kommunizieren und Kompromissbereitschaft bei der Reiseplanung an den Tag legen. Eine längere Reise als Paar ist ein Erlebnis, das euch unvergessliche gemeinsame Erinnerungen geben wird. Ihr werdet sehen, dass ihr gemeinsam aus ungünstigen Situationen das Beste machen könnt, und merken, dass eure Schwächen von den Stärken eures Gegenübers ausgeglichen werden und umgekehrt.
Einige Tipps für lange Reisen als Paar:
Seien wir ehrlich, auf Reisen, gerade auf längeren und individuell organisierten Reisen, kann es zu Problemen kommen. Es ist nicht immer alles nur toll – und das ist auch gut so. Scheitern gehört zum Reisen wie auch zum Leben. Die Konfrontation mit anderen Lebensumständen oder zerstörter Umwelt öffnet zwar einerseits die Augen, kann auf der anderen Seite aber auch überfordern. Doch was könnt ihr auf Reisen für eure psychische Gesundheit tun?
Meistens kommt es anders
Alles ist perfekt geplant, alle Häkchen auf der Checkliste sind gesetzt – und dann kommt plötzlich ein unvorhersehbares Ereignis dazwischen. Auch auf Reisen solltet ihr darauf vorbereitet sein, dass eure Planung aus verschiedenen Gründen nicht perfekt aufgeht. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn so eröffnen sich euch neue Möglichkeiten. Vielleicht fällt ein Ausflug wegen des Wetters aus, vielleicht ist die Zufahrtsstraße zu dem Traumstrand, den ihr auf Instagram gesehen habt, gesperrt, vielleicht habt ihr verschlafen – alles kein Problem. In eurer Umgebung könnt ihr sicher noch anderen Aktivitäten nachgehen. Der Sonnenuntergang am Strand oder die Wanderung auf den Hausberg eures Reiseziels sind dann auf jeden Fall Erlebnisse, an die ihr euch erinnern werdet, gerade, weil nicht alles nach Plan lief. Nehmt die Situation einfach an, geht gelassen mit ihr um und erwartet auch im Urlaub nicht zu viel.
Reisen ist kein Allheilmittel
Angesichts hübscher Instagram-Bilder und inspirierender Wandtattoo-Sprüche vergessen wir leider manchmal, dass Selbstfindungsreisen nicht für jede und jeden geeignet sind. Wir sollten also nicht aus gesellschaftlichem Zwang aufbrechen, um uns selbst zu finden. Es kann einfach sein, dass wir nicht für solche Reisen gemacht sind. Ja, Reisen bildet, erweitert unseren Horizont und ist ein kostbares Gut. Es wird auf sozialen Medien jedoch ebenso häufig verklärt, die schönen Momente werden festgehalten, Schwierigkeiten ausgeblendet: Von ökologischen oder sozialen Problemen vor Ort über die organisatorischen Reiseabläufe, die anstrengend und demotivierend ausfallen können, bis hin zum Frust, wenn man unterwegs krank wird.
Wenn ihr euch auf einer Reise, die eigentlich zur Selbstfindung gedacht war, einsam und überfordert fühlt, ist es nicht schlimm, darüber nachzudenken, die Reise abzubrechen. Das ist keine Niederlage, sondern eine wichtige Erkenntnis und eine Entscheidung, die ihr für eure psychische Gesundheit trefft. Reisen ist nicht zwingend das Heilmittel bei Sinnkrisen oder der Schlüssel zum persönlichen Glück. Geht achtsam mit euch selbst um und schätzt ab, ob ihr der Typ dafür seid, auf Reisen zu euch selbst zu finden.
Was tun für Mental Health auf Reisen?
In erster Linie ist es am wichtigsten, dass ihr auf Reisen immer auf euer Gefühl hört. Setzt euch nicht mit großen Erwartungen selbst unter Druck und gönnt euch zwischen neuen Erlebnissen genügend Ruhe zum Durchatmen. Um die unzähligen neuen Eindrücke und Reisemomente verarbeiten zu können, hilft es beispielsweise, ein Reisetagebuch zu führen. Das ist nicht nur toll, um Jahre später in Erinnerungen zu schwelgen, es ist auch eine Möglichkeit, um eure Gefühle und Gedanken, die ihr während der Reise habt, zu ordnen.
Wenn ihr eure Gedankenwelt auf Papier bringt, erhaltet ihr einen neuen Blickwinkel auf Erlebnisse und Gefühle. Probleme, die ihr vorher als kaum überwindbar angesehen habt, füllen plötzlich nur ein paar Zeilen und schon kommt euch eine Lösung in den Sinn – sei es eine notwendige Änderung der Reiseroute oder der Umgang mit Heimweh. Eurer Fantasie sind bei der Gestaltung eures Reisetagebuchs dabei keine Grenzen gesetzt. Darüber könnt ihr zum Beispiel schreiben:
Doch setzt euch nicht unter Druck, jeder Mensch ist anders und was einer Person guttut, kann für eine andere nicht der perfekte Weg sein. Irgendeine Spur hinterlässt jedoch jede Reise bei uns, sei es der Weg zur inneren Mitte oder einfach „nur“ Entspannung und Abwechslung vom Alltag. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wie ihr reist: Ob ihr nun am Strand chillt, anstrengende Wanderungen unternehmt, die Einsamkeit sucht oder mit neuen Freunden feiert – Hauptsache ihr geht achtsam mit euch und euer Umwelt um.
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