Das sonnenverwöhnte Mittelmeer ist mit seinem mediterranen Klima nicht nur ideal für Strandurlaub geeignet, sondern bildet auch die Schnittstelle zwischen Europa, Asien und Afrika – mit einem bunten Potpourri aus Traditionen, Kulinarik und Kunsthandwerk. Auch wenn die schönsten Märkte Europas allerlei Schätze bereithalten, so bieten die Basare im Orient doch einen ganz eigenen Zauber für die Sinne. Als kulturelle Knotenpunkte sind sie perfekt, um die Vielfalt eines Ortes hautnah zu erleben. Von klein und familiär bis quirlig und groß – wir zeigen euch die schönsten Basare rund ums Mittelmeer!
Kapalı Çarşı in der Türkei
Bis ins 15. Jahrhundert reicht die Geschichte des berühmten Basars Kapalı Çarşı. Er trug damals den Titel Schatzkammer der Stadt und hält ihn bis heute. Unter den reich verzierten Decken der historischen Markthalle liegt ein Labyrinth aus mehreren tausend Läden. In den verwinkelten Gassen finden sich nicht nur ganze Straßenzüge mit Gold- und Silberschmieden, Antiquitäten und wertvollen Stoffen. Auch Restaurants und Wechselstuben beherbergt der riesige Komplex. Viele Werkstätten und kleine Manufakturen produzieren ihre Waren direkt vor Ort - eine gute Gelegenheit, um den Handwerksmeistern über die Schulter zu schauen.
- Der Markt erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 20.000 Quadratmetern
- Um die ganze Bandbreite dieses Basars zu erkunden, solltet ihr mehrere Stunden einplanen
- Die besondere Architektur sorgt auch im Sommer für angenehm kühle Temperaturen
- Markttage: Montag bis Samstag geöffnet, an Sonn- und Feiertagen sowie am 29. Oktober (Tag der Republikgründung) geschlossen
- Öffnungszeiten: 8:30 Uhr bis 19 Uhr
Djemaa el Fna in Marokko
Ein magisches Gefühl wie aus 1001 Nacht – das macht den Basar auf dem Djemaa el Fna so besonders! Er bildet, umgeben von den märchenhaften Souks und gesäumt von Cafés, den Mittelpunkt von Marrakesch. Hier gibt es duftende Gewürze, frisches Obst und Souvenirs. Am Abend legt sich das geräuschvolle Getümmel aus Händlern, Touristen und Pferdekutschen. Dann verleihen Gaukler und Wahrsagerinnen dem Platz eine mystische Aura. Dampfende Garküchen und Streetfood-Stände bieten lokale Köstlichkeiten zum kleinen Preis. Bei einem typisch marokkanischen Minztee mit Blick auf die berühmte Koutoubia-Moschee endet ein Tag auf dem Djemaa el Fna.
- Bei Sonnenuntergang habt ihr von den Terrassen der umliegenden Restaurants einen herrlichen Blick auf den Markplatz
- Der Djemaa el Fna steht auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit
- Markttage: täglich
- Öffnungszeiten: von Sonnenaufgang bis in die Nacht hinein
Khan el Khalili in Ägypten
Wer sich in die schmalen Straßenzüge des teilweise überdachten Khan el Khalili-Basars begibt, fühlt sich wie in einer Filmkulisse. Möbel mit kostbaren Intarsien, edelsteinbesetzter Schmuck und goldene Messingleuchten finden sich an jeder Ecke. Hier ist für jeden etwas Schönes dabei! In dem weitreichenden Netz aus Marktständen und Läden verbringt ihr problemlos den ganzen Tag – nicht umsonst gilt der Basar als größter des afrikanischen Kontinents! Eine Auszeit vom Trubel nehmt ihr am besten mit einem echten arabischen Kaffee in einem der vielen Kaffeehäuser zwischen den Geschäften. Alternativ sorgt eine Shisha, die traditionelle Wasserpfeife mit verschiedenen Aromen, für die richtige Entspannung bei Einheimischen wie Touristen. Vor allem nachts entwickelt der Basar ein unvergessliches Flair!
- Ein gutes Ziel zum Handeln ist etwa die Hälfte des Ausgangspreises – das ist fair für beide Parteien
- Die Ursprünge des ältesten Basars in Kairo reichen bis ins 14. Jahrhundert
- Markttage: täglich, Freitagmorgen geschlossen
- Öffnungszeiten: 9 Uhr bis in die Nacht hinein
Basar der Religionen in Israel
Der Basar ist ein eigener Mikrokosmos im religiös-kulturellen Schmelztiegel Jerusalem. Beginnend am Damaskustor im Norden und dem Jaffator im Westen ziehen sich die farbenfrohen Stände durch die Altstadt bis in die Davidstraße. Ab hier verläuft die pulsierende Hauptader des Basars weiter in Richtung Tempelberg. Der Markt als Verbindung zwischen christlichem und muslimischem Viertel lockt Einheimische, Touristen und Pilger gleichermaßen. Ob christliche Ikonen, jüdische Chanukka-Lichter oder muslimischer Hijab – alle drei Weltreligionen koexistieren hier Seite an Seite mit einer Fülle an Angeboten.
- Sehenswert und authentisch ist vor allem die Halle der Baumwollhändler unmittelbar vor dem Tempelberg
- Unbedingt auf dem Markt probieren solltet ihr den Jerusalem-Bagel mit Sesam, eine Spezialität der Stadt, oval geformt und im Holzofen gebacken
- Markttage: täglich, einige Läden sind freitags geschlossen
- Öffnungszeiten: 10 Uhr bis Sonnenuntergang, einzelne Läden länger
Basar in Houmt Souk in Tunesien
Houmt Souk, die Hauptstadt der tunesischen Insel Djerba, ist für sich schon eine Sehenswürdigkeit. Weiß getünchte Häuser mit blauen Türen und Fensterläden stehen für das vielseitige und magische Tunesien und untermalen die Nähe zum Mittelmeer. Der Ozean und seine Reichtümer finden sich ebenso auf dem größten Basar der Stadt, nur etwa 15 Gehminuten vom Hafen entfernt. Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte, eine Fülle an Gemüse und Gewürzen sowie kunstvoll gestaltetes Kochgeschirr – hier bekommt ihr alles, was ihr für ein gelungenes, orientalisches Festmahl braucht. Nach einem anregenden Markttag lohnt sich ein Abstecher zum 650 Meter entfernten Musee du Patrimoine Traditionnel Djerbien. Hier lernen Besucher das Brauchtum der Region auf eindrucksvolle Weise näher kennen.
- Der Basar findet unter freiem Himmel statt – ein Hut oder Tuch als Kopfbedeckung ist ein Muss, kann aber auch direkt vor Ort gekauft werden
- Die meisten Händler akzeptieren ausschließlich tunesische Dinar, mit Euros kommt ihr also nicht weit
- Markttage: Montag und Donnerstag
- Öffnungszeiten: Vormittag bis Sonnenuntergang
Bāzār-e bozorg in Iran
Er gilt als größter Basar der Erde und als Herz der iranischen Hauptstadt. Der große Basar von Teheran ist ein Kaleidoskop aus Eindrücken und wimmelt nur so von Menschen, Geräuschen und Farben. Handgezogene Karren und Motorräder bahnen sich ihren Weg durch das Getümmel aus Einheimischen und Touristen. Händler feilschen lautstark miteinander, an jeder Ecke gibt es neue Gerüche. Im Gegensatz zu anderen Märkten können Besucher sich hier umschauen, ohne sofort in Verkaufsgespräche verwickelt zu werden. Der Basar zieht sich durch überdachte Straßen und teils mehrstöckige Hallen mit ornamentbestückten Wänden. Hier könnt ihr die geballte Faszination der arabischen Welt auf euch wirken lassen.
- Über eine Strecke von zehn Kilometern erstreckt sich das Labyrinth aus Ständen und Werkstätten
- Laut eines Sprichworts findet man hier sogar die Milch eines Huhns – also das Unmögliche
- Die eindeutige Aufteilung nach Warengruppen erleichtert die Orientierung im Großen Basar
- Markttage: täglich
- Öffnungszeiten: 7 bis 19 Uhr
La Alcaicería in Spanien
Kaum eine andere Stadt im südspanischen Andalusien ist so tief mit ihrem arabischen Erbe verbunden wie Granada. Die ursprünglich in Nordafrika lebenden Mauren herrschten Jahrhunderte lang auf der Iberischen Halbinsel und prägten neben detailreicher Architektur auch die Kultur des Handels. Der Markt La Alcaicería erstreckt sich zwischen der Plaza Nueva und der Plaza de Bib-Rambla in den historischen Straßen des Albaicín, Granadas ältesten Stadtviertels. Orientalisches Flair und spanische Gelassenheit zeichnen den einstigen Seidenmarkt aus. Noch heute finden sich vor allem Tücher und Stoffwaren in den charmanten Geschäften und Straßenständen.
- Der Namensursprung „al-Kaysar-ia“ („der Ort des Caesar“) entstand zu Ehren des Kaisers Justinian, als er den Mauren das Exklusivrecht auf Seidenproduktion und –verkauf übertrug
- Wunderschön anzusehen und beliebte Souvenirs sind die Granadino Farolas, runde Lampen mit filigranen Glasmalereien
- Der Albaicín mit Blick auf die berühmte Alhambra gehört zum UNESCO Weltkulturerbe
- Markttage: täglich
- Öffnungszeiten: 10 bis 21 Uhr, im Juni und Juli sonntags ab 15 Uhr geschlossen
Bandabulya Basar in Zypern
Die zweigeteilte Hauptstadt von Zypern beherbergt in ihrem nördlichen, türkischen Teil zwischen Arasta- und Uray-Straße einen typisch orientalischen Basar. Griechische und türkische Einflüsse treffen hier aufeinander. Den Beginn des Marktes markieren die Buchbinder und –händler, die sich einst in der Nähe ihrer Hauptkundschaft, den Koranschulen, ansiedelten. Bis heute können Marktbesucher dieses traditionsreiche Handwerk bestaunen. Daneben gibt es lokale Köstlichkeiten, handgebundene Körbe und farbenprächtige Stoffe.
- Aufgrund seiner überschaubaren Größe ist der Markt für Familien mit Kindern geeignet
- Sehenswert ist auch die Selimiye-Moschee im gotischen Gebäude einer früheren Kathedrale direkt nebenan
- Markttage: täglich
- Öffnungszeiten: vormittags bis nachmittags
Historischer Basar in Albanien
Umgeben von malerischen Felsen befindet sich die Kleinstadt Kruja im Skanderbeggebirge von Albanien. Originale Steinhäuser mit hölzernen Schnitzereien prägen das Bild der historischen Basarstraße. Der Markt ist heute fast ausschließlich für Touristen gedacht und versetzt seine Besucher in vergangene Epochen. Allein für die filmreife Optik lohnt sich ein Bummel über den Markt! Vor den Geschäften hängen farbenprächtige Tücher, Teppiche und Stickereien in Hülle und Fülle. Neben allerlei Souvenirs könnt ihr außerdem echte Antiquitäten und albanische Spezialitäten erwerben. Am Ende der Straße gelangt ihr zur mittelalterlichen Festung von Kruja mit herrlichem Panoramablick über die Berge.
- Der Basar von Kruja ist der älteste in ganz Albanien.
- Trotz seiner vergleichsweise kleinen Ausmaße gilt der Markt als perfekte Anlaufstelle für originelle Mitbringsel.
- Markttage: täglich
- Öffnungszeiten: 7 bis 19 Uhr
Basar auf der griechischen Insel Korfu
Ein Basar mit mediterranem Flair erwartet Urlauber in der pittoresken Altstadt von Korfu, auf Griechisch Kerkyra. Wie auf einer Perlenkette reihen sich in den verträumten Gassen mit Kopfsteinpflaster dicht an dicht die kleinen Läden aneinander. Inoffizielles Markenzeichen des Basars ist der Olivenbaum mit all seinen Vorzügen. Korfu ist einer der größten Produzenten von Olivenöl in Griechenland und diese Tradition ist auf dem Basar allgegenwärtig. Überall duftet es nach Oliven und Olivenholz. Vor allem handgedrechselte Küchenutensilien aber auch Deko und Naturkosmetik entstehen in zahlreichen kleinen Manufakturen.
- Die Griechen als Europäer setzen feste Preise – Verhandlungsversuche könnten als Beleidigung gelten!
- Die Altstadt von Korfu steht auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.
- Markttage: Montag bis Samstag
- Öffnungszeiten: morgens bis abends, meist zwischen 14 und 17 Uhr geschlossen
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