Gut zu wissen
Auf Mallorca gibt es Partystrände, Familienstrände und Strände für Ruhesuchende. Schaut am besten im Vorfeld schon mal, welcher Strand auf der großen Baleareninsel am besten zu euren Bedürfnissen passt.
Pack die Badehose ein, Sonnenschirm, Picknick, Fußball- und Volleyball sowie den Verstärker fürs Handy nicht vergessen und schon kann’s losgehen. Der wohlverdiente Strandurlaub wartet bereits. Doch … Moment! Überall, wo potentiell viele halbnackte Menschen mit unterschiedlichen Interessen auf begrenztem Raum zusammenkommen, lohnt es sich, die ein oder andere Benimmregel zu beachten. Denn die einen wollen entspannen, die anderen feiern oder sich bewegen. Manche sind glühende Anhänger der Freikörperkultur, wieder andere bevorzugen die Diskretion wohl bedeckter Schambereiche. Damit ihr bei eurem nächsten Urlaub am Strand in keine unnötigen Konflikte mit anderen Strandgängern geratet – hier ist der ultimative Strand-Knigge.
Einfach dem Meer beim Rauschen zuhören und dabei entspannt eindösen oder doch lieber den aktuellen Sommerhits lauschen, so laut es geht und dazu eine Runde im Sand tanzen? Die meisten Konflikte entstehen durch eine unterschiedliche Auffassung darüber, was ein angemessener Lärmpegel am Strand ist. In Sachen Musik kommen auch noch Geschmacksfragen dazu, denn was, wenn die Strandnachbarn lieber Bach als Reggaeton hören? Aber auch lärmende Unterhaltungen, weinende Kinder und dauerkläffende Hunde können für Unmut sorgen.
Insgesamt helfen Empathie gepaart mit der Goldenen Regel der praktischen Ethik: „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andren zu.“ Die eigene Stimme lässt sich problemlos selbstständig runterpegeln, der Hund kann zur Ruhe gemahnt werden. Dem weinenden Kind ist dagegen eher nicht geholfen, wenn Wildfremde die Eltern mit abschätzigen Blicken mustern oder mürrisch „wohlgemeinte“ Ratschläge geben.
In Sachen Beachoutfit gibt es vor allem drei Konfliktfelder: verschiedene Auffassungen von Ethik, Ästhetik und Freizügigkeit. Ja, auch Menschen, die nicht den gängigen Schönheitsidealen der durchgefilterten Social-Media-Welt entsprechen, dürfen sich nach Herzenslust sonnen. Diesbezüglich gilt eindeutig: gleiches Recht für alle. Sonnen und sonnen lassen statt glotzen, gaffen und lästern.
Etwas mehr Fingerspitzengefühl und Grundkenntnisse der Rechtslage im jeweiligen Urlaubsland sind beim Nacktbaden gefragt. Im Zweifel sorgen entblößte Brüste und Genitalien nämlich nicht nur für Schamesröte bei anderen, sondern auch für saftige Strafen für den FKKler. Wer wiederum verschreckt-verhüllt am reinen FKK-Strand sitzt, verstößt wieder gegen einen anderen Kodex. Erkundigt euch also vorab, wo textilfreies Baden angesagt ist, wo nicht und wo sich Nacktbader und Textilträger ganz entspannt nebeneinander tummeln.
Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, sandige Füße vor der Brandung und dem blauen Himmel – natürlich bietet der Strand eine herrliche Kulisse für schöne Urlaubsfotos. Selfies, Naturaufnahmen und Schnappschüsse von Freunden und Familie sind auch absolut erlaubt. Wer jedoch in einem Anfall von maritimer Kreativität ungefragt Unbekannte fotografiert und die Fotos auf Facebook oder Instagram teilt, begeht eine handfeste, strafbare Verletzung des Persönlichkeitsrechts. Denn das Recht am eigenen Bild besagt, dass jeder selbst darüber bestimmen darf, ob und in welchem Kontext Fotos von ihm oder ihr gemacht und veröffentlicht werden dürfen. Und das übrigens nicht erst seit die neue EU-Datenschutzverordnung in Kraft getreten ist.
Kennt ihr das? Ihr seid fast allein am Strand, habt euch ein ruhiges Eckchen zum Entspannen gesucht und dann das: Eine lärmende Gruppe breitet ihre Tücher direkt vor eurer Nase aus. Scheint nicht nur unnötig, ist es auch. Deshalb: Sofern die Platzverhältnisse es erlauben, respektiert die Privatsphäre anderer und haltet mindestens drei Meter Abstand zu euren Nachbarn. Selbstverständlich geht das nur, wenn der Strand nicht allzu voll ist. An heißen Tagen und beliebten Stränden müssen eben alle ein bisschen näher zusammenrücken.
Niemand freut sich, unaufgefordert von einer Ladung Sand berieselt zu werden. Wenn sich also mal wieder eine inakzeptable Menge auf dem Handtuch angesammelt hat, schüttelt es aus wie ein Profi: Tuch am Boden liegend bis zu einem weniger dicht besiedelten Strandabschnitt ziehen, kurz die Windrichtung prüfen und dann mit Umsicht ausschütteln, statt das gute Stück einfach in die Luft zu reißen und den Sand ohne Rücksicht auf Verluste über alle Umliegenden zu verteilen. Apropos, lauft auch möglichst nicht so nah an anderen vorbei, dass eure Flipflops ihnen den Sand direkt auf den Kopf schleudern.
Lecker, so ein kühles Bierchen mit Meeresbrise um die Nase. Doch Vorsicht – mit kräftigem Sonnenschein auf dem Kopf haut der Alkohol nochmal ganz anders rein und die Kombination aus Kater und Sonnenstich bereitet wenig Wonne. Allein deshalb ist es ratsam, sich am Strand nur zurückhaltend zu berauschen, einen Partystrand oder eine Beachbar aufzusuchen, die explizit zum Feiern einlädt. Der zweite Grund ist sozialer Natur: Betrunkene sind mit Familien und Menschen auf der Suche nach Entspannung nicht sonderlich kompatibel. Wer außerdem mit Glasflaschen am Strand hantiert, sollte aus Sicherheitsgründen garantieren können, dass sie nicht zu Bruch gehen.
Rauchen ist am Strand üblicherweise problemlos möglich, aus Gründen der Fairness und des Umweltschutzes jedoch unter Einhaltung folgender Grundsätze: Achtet darauf, dass der Rauch euren Nachbarn nicht ständig direkt ins Gesicht weht – vor allem, wenn Kinder in der Nähe sind. Im Zweifel geht ein paar Meter weiter und sucht euch ein freies Plätzchen. Außerdem gehören die Zigarettenstummel fachgerecht entsorgt. Denn abseits von Müll- und Sauberkeitsfragen enthalten sie Hunderte Giftstoffe, die sonst in die Umwelt geraten und Böden und Wasser vergiften. Außerdem dauert es sehr lange bis die Filter abgebaut sind: an Land fünf bis zehn Jahre, im Meer sogar bis zu 400 Jahre.
Oh die Freude, die Hunde im Sand und am Wasser haben können! Genau deshalb gibt es vielerorts spezielle Hundestrände, an denen Zwei- und Vierbeiner das Meer gemeinsam genießen können. Genauso gibt es viele Abschnitte, an denen Hunde explizit verboten sind. Daran sollten sich Besitzer unbedingt halten, sonst drohen Strafen. Am besten gehen Sie auch vorab schon Gassi, damit das Tier seine Geschäfte abseits des Strands verrichten kann. Plastiktüten zum Entsorgen von ansonsten hinterlistig im Sand verborgenen Tretminen und ein wachsames Auge dafür, wo der Hund hinzupinkeln gedenkt, sind ebenfalls ein Muss.
Die harten Fakten zuerst: Jedes Jahr landen bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Allein am Timmendorfer Strand sammelt die Müllabfuhr im Sommer täglich ein bis drei Tonnen Müll ein. Unsere Konsum- und Wegwerfgesellschaft ist längst zum handfesten Problem für unseren Planeten geworden. Deshalb: Den eigenen Müll unbedingt korrekt entsorgen und idealerweise erst gar nicht produzieren. Wer mit gutem Beispiel vorangehen möchte, schnappt sich eine leere Plastiktüte und verbindet den Strandspaziergang mit einer kleinen Müllsammelaktion. Eine wertvolle Erfahrung. Ihr werdet staunen, wie schnell sich die Tüte selbst an Stränden füllt, die auf den ersten Blick tipptopp sauber scheinen.
Machen wir uns keine Illusionen: Nicht nur Kinder werden die einladende Gelegenheit nutzen, sich im Meer zu erleichtern. Besonders dort, wo das nächste Toilettenhäuschen weit entfernt oder womöglich gar nicht erst vorhanden ist. Gibt es allerdings Toiletten in der Nähe, darf der geneigte Badegast sie selbstverständlich auch nutzen – Umwelt und Mitmenschen werden es danken. Wer sich in der Natur erleichtert, halte sich an folgende Faustregeln: Im Wasser auf Anstandsabstand zu anderen Badenden achten, zu Land bitte Taschentücher etc. ordnungsgemäß entsorgen, statt sie einfach in den Dünen liegen zu lassen.
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