Reisetipps
In den letzten Jahren hat sich immerhin ein kleines, nur rund dreiminütiges Feuerwerk am Triumphbogen etabliert, das von der Stadt Paris organisiert wird.
Für die einen ist eine Silvesternacht ohne zünftige Böllerei undenkbar, die anderen würden lieber ruhig feiern – am letzten Tag des Jahres scheiden sich die Geister. Besonders schreckhafte Gemüter betrachten zwar gern das offizielle Feuerwerk aus sicherer Entfernung, ziehen einen Jahreswechsel ohne private Knallerei auf den Straßen aber vor. Auch die Umwelt freut sich, wenn durch einen Verzicht auf die Böllerei weniger Lärm und Feinstaub in die Luft geblasen werden. Vielerorts sind private Feuerwerke tatsächlich entweder verboten oder schlicht nicht üblich, sodass Böllermuffel eine große Auswahl an schönen Fluchtzielen für Silvesterreisen haben.
Nicht, dass die Franzosen nicht für ein buntes Lichtspektakel am Himmel zu begeistern wären! Aber statt zum Jahreswechsel veranstalten unsere westlichen Nachbarn ihr Feuerwerk lieber am Nationalfeiertag, dem 14. Juli. An Silvester erleben Frankreich-Urlauber besonders in den ländlichen Gebieten eine ruhige Nacht ohne Böllerei, dafür mit viel gutem Essen. Meeresfrüchte, Austern und Lachs sind typische Festgerichte am letzten Tag des Jahres, der in Frankreich traditionell im eher kleinen Kreis begangen wird. In der Hauptstadt Paris ist privates Feuerwerk sogar komplett verboten, nicht einmal ein großes offizielles wird gezündet. Dafür können sich Einheimische und Besucher an einer bunten Lichtshow am Eiffelturm erfreuen.
In Dänemark sowie an vielen Orten der deutschen Nord- und Ostseeküste gibt es aus ganz praktischen Gründen nur wenig bis gar kein Feuerwerk. So sind in diesen Gegenden viele Häuser mit traditionellen Reetdächern versehen. Die beständige Schilfpflanze gehört zum typischen Landschaftsbild, ist allerdings ein ebenso hübscher wie brandgefährdeter Dachbelag. Damit verirrte Funken und fehlgeleitete Feuerwerkskörper die Sicherheit der Reetdachhäuser nicht gefährden, ist auf den nordfriesischen Inseln wie Amrum und Sylt private Knallerei verboten. In vielen Gemeinden der deutschen Küstenlandschaft halten sich die Menschen mit Silvesterböllern freiwillig zurück, obwohl es kein offizielles Verbot gibt.
Selbst diejenigen, die an Silvester nicht ganz so weit wegfahren möchten, haben mitten in Deutschland mehrere Zufluchtsziele vor der Böllerei zur Auswahl. Viele Städte mit historischen Stadtkernen haben Verbote für privates Feuerwerk erlassen, die auch am Silvesterabend gelten. Hierdurch sollen die Bauwerke geschützt werden. Eine ruhige Silvesternacht erwartet euch demnach zum Beispiel in den Harz-Perlen Wernigerode und Quedlinburg sowie im malerischen Rothenburg ob der Tauber, das ohnehin immer eine Reise wert ist. Bei einem Neujahrsspaziergang zwischen den mittelalterlichen Fachwerkhäusern oder entlang der gut erhaltenen Stadtmauer weicht der Silvesterkater schnell erstauntem Entzücken.
Weitere deutsche Städte mit (teilweisem) Böllerverbot:
Im romantischen Venedig lässt sich der letzte Tag des Jahres wunderbar bei leckerem Essen und vor einer der malerischsten Kulissen Europas verbringen. Für alle Erholungsuchenden ist es zudem eine gute Nachricht, dass ihnen dabei keine Blitzknaller um die Beine fliegen: Privates Feuerwerk ist in der italienischen Lagunenstadt verboten. Der Grund für diese Regelung liegt auch hier im Brandschutz, denn die historische Metropole ruht zwar mitten im Wasser, die Bausubstanz der Gebäude ist jedoch trotzdem feueranfällig. Damit Einwohner und Silvestergäste der Stadt dennoch die Palazzi im Schein bunter Lichter bewundern können, veranstaltet die Stadt Venedig alljährlich ein großes offizielles Feuerwerk auf dem Markusplatz.
Feiernd und trinkend durch die Straßen ziehen, Knallkörper zünden und das neue Jahr laut und lärmend begrüßen – damit könntet ihr in Griechenland vielerorts auf Verwunderung stoßen. Diese Art der Begrüßung des neuen Jahres ist im Land von Olymp und Sirtaki traditionell unüblich, lediglich durch ein Überschwappen aus anderen europäischen Staaten gibt es in einigen griechischen Städten inzwischen zumindest ein kleineres, offiziell organisiertes Feuerwerk. In Athen gibt es das bunte Himmelsspektakel über der Akropolis zu bewundern, die Einheimischen verbringen den Silvesterabend aber lieber daheim im Kreis von Familie und Freunden. Dort wird nicht geböllert, sondern gezockt: Zum griechischen Silvester gehören traditionell Würfel- und Kartenspiele!
In einer Stadt, wo Besucher quasi mit jedem Schritt über ein architektonisches Kulturdenkmal stolpern, verwundert das Verbot privater Silvesterknallerei wenig. So ist im gesamten Stadtgebiet Wiens das Zünden von Raketen und Co. aus privater Hand offiziell verboten und wird mit saftigen Geldstrafen geahndet. Auch im restlichen Gebiet von Österreich ist die Verwendung von Feuerwerkskörpern nur begrenzt erlaubt und hängt von den Kategorien der Pyrotechnikartikel ab. Lediglich die Produkte der Kategorie 1 (zum Beispiel Wunderkerzen) und 2 (beispielsweise Knallfrösche) dürfen von Privatleuten erworben und angewendet werden. Wer braucht aber bei dem offiziellen Feuerwerk über dem Prater und am Rathausplatz schon eigene Raketen?
Auch die geselligen und feierfreudigen Iren brauchen kein Feuerwerk, um an Silvester in Stimmung zu kommen. Im gesamten Gebiet der Grünen Insel ist privates Geböller gesetzlich untersagt, lediglich Wunderkerzen, Knallfrösche und ähnliche harmlose Effekte dürfen entzündet werden. In den irischen Großstädten gibt es offizielle, unter professionellen Sicherheitsvorkehrungen veranstaltete Himmelsspektakel, die im Vergleich zu deutschen Maßstäben jedoch eine ganze Nummer kleiner ausfallen. Wer auch diesen entgehen möchte, zieht sich in die malerischen ländlichen Gegenden Irlands zurück und kann zum Beispiel im Rahmen einer Mietwagenrundreise den abgeschiedenen Ring of Beara in den Countys Kerry und Cork erkunden.
In der Heimatstadt der Hauptsitze von Europäischer Union und NATO werden nicht nur viele Gesetze mit europaweiter Gültigkeit erlassen, auch für Brüssel selbst gilt am Silvesterabend ein striktes Verbot: kein privates Feuerwerk! Schon seit gut zwanzig Jahren verzichten die belgischen Hauptstadtbewohner auf die Knallerei und verstehen es trotzdem, den Silvesterabend gebührend und ausgelassen zu feiern. Wenn ihr euch nicht im Voraus für eine Partylocation entscheiden wollt oder einfach Lust auf ein kleines Clubhopping habt, ist der Happy Brussels Party Pass das Richtige für euch. Das Bändchen berechtigt zum Eintritt in mehr als zehn verschiedene Clubs sowie in das Brüsseler Wahrzeichen Atomium.
Darf der Silvesterausflug ein bisschen größer ausfallen, wie wäre es mit einer Flucht nach Fernost? In China wird der Jahreswechsel nicht am 31. Dezember, sondern nach dem chinesischen Mondkalender erst zwischen Ende Januar und Ende Februar begangen. Dafür dauert er dort ganze 15 Tage lang und gilt in der chinesischen Kultur als wichtigster Feiertag des Jahres. Wenn ihr jedoch zum Zeitpunkt des europäischen Jahreswechsels nach China reist, trefft ihr zu einer der ruhigsten Zeiten des Jahres dort ein. Zwar ist das Wetter in großen Teilen des Landes dann ähnlich winterlich wie in Deutschland, ihr profitiert aber von günstigen Flug- sowie Hotelangeboten und könnt mit etwas Glück Monumente wie die Chinesische Mauer in einer atemberaubenden Schneelandschaft betrachten.
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