Reisetipps

Seid ihr heute Morgen fröhlich mit dem linken Fuß aufgestanden, habt im Bad den Spiegel zerdeppert und seid dann auf dem Weg zur Arbeit noch kurz vor der schwarzen Katze unter einer Leiter durchgehuscht? Glückwunsch! Nun müsst ihr euch um den Rest des Tages auch keine Sorgen mehr machen, denn das Pech verfolgt euch ohnehin für die nächsten sieben Jahre. Es sei denn, ihr begebt euch auf Reisen – denn in vielen beliebten Urlaubsländern gibt es ganz andere Aberglauben als hierzulande.
Vor allem in der französischen Küche sind sie eine bekannte Delikatesse, aber auch auf der Baleareninsel Mallorca kommt gern mal eine Portion Schnecken auf den Tisch. Als würzige Spezialität „Caracoles“ werden sie stundenlang geköchelt und dann mit Genuss verzehrt. Einer Überlieferung zufolge sind die Weichtiere nicht nur lecker, sondern schützen auch vor einer ganzen Reihe Krankheiten wie Embolien und Schlaganfällen. Besonders groß sei die Heilwirkung, wenn das Schneckenmenü am 25. April gegessen wird, dem Namenstag des Heiligen Markus. Er gilt in einigen Ortschaften Mallorcas als Schutzpatron, weshalb die hiesigen Restaurants am 25. April spezielle Schneckenkreationen auf ihre Speisekarte schreiben. Wohl bekomm’s!
Ein Blick in den Kinderwagen, ein verzücktes Lächeln und der Ausruf „Ach, wie hässlich!“ – ähm, wie bitte? Was euch in Deutschland vielleicht eine Ohrfeige der empörten Mutter, zumindest aber verständnislose Blicke einbringen würde, gehört in Ägypten zum guten Ton. Dort beschwört es nämlich Unglück herauf, ein Baby als hübsch oder niedlich zu bezeichnen. Um den Bösen Blick von einem Neugeborenen abzuhalten, könnt ihr es also entweder beleidigen oder ihr schenkt ihm ein Schmuckstück, das die „Hand der Fatima“ ziert. Dieses alte Glückssymbol, ein Handabdruck mit einem Auge auf der Handfläche, geht auf die jüngste Tochter des Propheten Mohammed zurück und soll vor allerlei Ungemach schützen.
Wenn ihr schon einmal ohne Abschminken eingeschlafen seid (oder neben jemandem aufgewacht, dem das passierte), dann ist euch das Phänomen der „Panda-Augen“ sicher ein Begriff. Lidschatten, Kajalstift und Mascara bilden einen ausufernden Halbmond am Unterlid, der Lippenstift erinnert an den Joker aus Batman und das Rouge hat sich in Richtung Stirn verzogen. Was euch hierzulande höchstens eine gereizte Gesichtshaut und einen frechen Spruch des Liebsten einbringt, kann in Vietnam nach einem Aberglauben viel schlimmere Folgen haben. Dort halten euch nämlich möglicherweise Dämonen nachts für eine der ihren! Beim morgendlichen Blick in den Spiegel gar nicht so abwegig…
In der Türkei dürfen Messer und Scheren nicht direkt von Hand zu Hand gereicht werden! Ansonsten zerschneiden sie dem Aberglauben nach die freundschaftlichen Bande zwischen dem Geber und dem Empfänger, die dann zu Feinden werden. Wenn ihr also zu Tisch sitzt und euch jemand bittet, ihm ein Messer zu reichen, legt es erst auf dem Tisch ab. Der andere darf es dann aufheben. Darüber hinaus gibt es in der türkischen Kultur noch zahlreiche weitere Bräuche und Rituale, die Ungemach von den Menschen abwenden sollen. So findet ihr in vielen türkischen Haushalten die sogenannten „boncuk“, blaue Augensymbole aus Glas oder anderen Materialien. Sie bewahren die Bewohner vor dem Bösen Blick, der von neidischen Menschen ausgesandt wird.
Geschieht es hierzulande, dass zwei Personen zeitgleich dasselbe Wort aussprechen, wird meist gelacht und der Zufall als Zeichen für eine lange währende Freundschaft gedeutet. Nicht so in Griechenland! Kommt dort ein Wort im gleichen Moment über die Lippen eines anderen wie über die eigenen, kündigt das einen Streit mit der Person an. Dieser lässt sich jedoch noch verhindern, wenn schnell etwas Rotes berührt wird. Was uns Deutschen darüber hinaus der berühmte Freitag, der 13. ist, ist den Griechen wiederum ein Dienstag, der auf den 13. Tag des Monats fällt. Laufen euch dann auch noch am gleichen Tag ein Priester und eine schwarze Katze über den Weg, ist eigentlich alles zu Ende und ihr müsst euch auf eine ordentliche Pechsträhne einstellen.
Plant ihr, den Jahreswechsel mal im Ausland zu verbringen und habt vielleicht sogar Kroatien als Ziel für einen Silvester-Kurztrip ins Auge gefasst? Dann Obacht, wenn ihr als Paar oder mit Freundinnen verreist, denn in dem Land gibt es einen ziemlich machomäßigen Aberglauben. Wird jemandem in Kroatien der erste Neujahrsgruß von einer Frau ausgesprochen, hat derjenige angeblich das ganze Jahr lang Pech. In Zagreb machten deshalb früher sogar die – natürlich männlichen – Schornsteinfeger am Neujahrsmorgen die Runde von Haustür zu Haustür, um den Bewohnern ein glückliches Neues Jahr zu wünschen. Ob sich die kroatischen Damen allerdings bis zum Eintreffen des ersten männlichen Gratulanten den Mund verbieten lassen, haben wir nicht herausgefunden.
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die modebewussten Italiener auf ihren Gabentischen keine Schuhe mögen? Einem landestypischen Aberglauben gemäß bringt es tatsächlich Unglück, jemandem ein Paar neue Treter zu schenken. Verehrt man ihm allerdings den linken Schuh an einem Tag und den rechten am Tag darauf, lässt sich das Schicksal ganz einfach austricksen. Neben einem Paar schicker Schuhe gehört zum perfekten Outfit oft auch ein hübscher Hut, aber Vorsicht – legt diesen keinesfalls auf einem Bett ab! Das erinnert Gläubige an die Zeremonie der Letzten Ölung, deren Vorstellung sie daraufhin verfolgt. Ist euch in Italien doch ein Missgeschick passiert, könnt ihr die drohende Pechsträhne abwenden, indem ihr Eisen berührt.
Solltet ihr im Großbritannien-Urlaub einmal jemanden dabei beobachten, wie er sich am frühen Morgen mit einem schwarz-weißen Vogel unterhält, müsst ihr nicht gleich die medizinische Hilfe verständigen. Ein im Inselstaat verbreiteter Aberglaube besagt nämlich, dass die Begegnung mit einer einsamen Elster Unglück bedeutet, denn üblicherweise treten diese Vögel paarweise auf. Um das drohende Pech abzuwenden, solle man das Tier höflich grüßen und sich nach dem Befinden seiner Gattin erkundigen. Wer das stilecht tun möchte, verwendet die originalen Grußworte: „Good morning Mister Magpie. How is your lady wife today?“
Schwedische Städte, allen voran die wunderschöne Hauptstadt Stockholm, sind immer einen Wochenendtrip wert! Wundert euch aber nicht, wenn euch beim Stadtbummel der eine oder andere Einheimische begegnet, der mit einem eleganten Hopser einem Gullideckel ausweicht. Auch hierfür liegt der Grund in einem Volksglauben, der sich auf die verschiedenen Arten von Gulli-Abdeckungen in Schweden bezieht. Einige sind mit dem Buchstaben „K“ gekennzeichnet, andere mit einem „V“ und weitere mit einem „A“. Da in der schwedischen Sprache viele unschöne Dinge mit „A“ beginnen, versuchen Passanten diesen möglichst auszuweichen. Ein Tritt auf Kanalabdeckungen mit „K“ dagegen soll Glück in der Liebe bescheren, auch Gullideckel mit „V“ verheißen ein gutes Geschick. Solltet ihr doch versehentlich auf einen der bösen „A“-Gullis getreten sein, bittet jemanden, euch dreimal auf den Rücken zu klopfen. Das nimmt den Fluch wieder von euch!
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues: Sind alle Glücksbringer beisammen, ist eine Braut auf ihrer Hochzeit bestens ausgestattet für eine frohe Zukunft. Vorsicht aber, wenn die Schwiegermutter im grünen Kleid anrückt, zumindest auf einer Hochzeit in Schottland! Dort bringt die Farbe nämlich Pech für die junge Ehe. Weder Kleidungsstücke noch Speisen sollten auf schottischen Hochzeitsfeiern grün sein, lediglich ein paar Blättchen in der Blumendeko werden toleriert. Hintergrund der strikten Farbvorgabe ist ein alter Aberglaube, der die grüne Farbe den Elfen vorbehält. Da es sich die Hochzeitsgäste mit den übernatürlichen Wesen nicht verscherzen möchten, trägt traditionell niemand von ihnen grün – außer, er ist der frisch geschlossenen Ehe nicht wohlgesonnen.
Möchte euch euer Schatz in Brasilien die Sterne vom Himmel holen, sollte er dabei besser Handschuhe tragen oder ein Greifwerkzeug verwenden. Das direkte Zeigen auf die strahlenden Himmelskörper gibt laut einem brasilianischen Aberglauben nämlich hässliche Warzen an den Fingern! Das südamerikanische Land hat aber auch ein paar positivere Omen zu bieten. Ist zum Beispiel der erste Schmetterling, den Brasilianer in einem Jahr sehen, ein weißes Exemplar, so bedeutet diese Begegnung ein gutes Schicksal. Generell gilt die Farbe Weiß in Brasilien als Glücksbringer, sie wird auch bevorzugt zu Silvesterfeierlichkeiten getragen.
Im japanischen Aberglauben dreht sich erstaunlich viel darum, dem eigenen Ableben oder dem der Angehörigen aus dem Weg zu gehen. Da die Aussprache der Zahl Vier dem Wort für „Tod“ ähnelt, gilt sie als Unglückszahl und wird zum Beispiel bei der Nummerierung von Stockwerken in Häusern oft vermieden. Es existiert sogar ein eigenes Fachwort für die Furcht vor der bösen Ziffer: Tetraphobie. Fährt auf der Straße ein Leichenwagen an euch vorbei, versteckt am besten beide Daumen in der Faust, in den Hosentaschen oder hinter dem Rücken. Sie heißen in Japan nämlich „Elternfinger“ und ihr verhindert dem Volksglauben nach auf diese Weise, Mutter oder Vater bald zu Grabe tragen zu müssen.
Begrüßt oder verabschiedet ihr in Russland einen Gast, tut dies lieber nicht auf der Türschwelle. Sowohl ein Handschlag als auch ein Abschiedsküsschen im Türrahmen verärgert nämlich den dort wohnenden Hausgeist und bringt großes Unglück über euch. Ebenfalls als Pech verheißend gilt das Pfeifen innerhalb des Hauses, hier fürchten Russen vor allem finanzielle Sorgen. Ein glücklicher Zufall ist es allerdings, eine Person mit dem gleichen Vornamen zu treffen – was in Russland angesichts sehr vieler häufig vorkommender Namen nicht selten passiert. Stellt ein Gast in lustiger Runde fest, zwischen zwei Namensvettern zu sitzen, darf er sich etwas wünschen, muss diesen Wunsch aber unbedingt für sich behalten.
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