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Andere Länder, andere Grabstätten: Im Urlaub kann der Besuch eines hiesigen Friedhofs äußerst spannend sein. Häufig herrscht an den Ruhestätten eine friedvolle Stille, es gibt beeindruckende Monumentalgräber und Denkmäler zu bestaunen sowie etwas über die Kultur des Reiselandes zu erfahren. Außerdem bieten sie eine erholsame Alternative zu überlaufenen Touristen-Hotspots. Wir haben 15 Küstenfriedhöfe überall auf der Welt zusammengetragen, die nicht nur selbst sehr sehenswert sind, sondern auch mit atemberaubenden Meerespanoramen aufwarten.
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Barnoon Cemetery
Saint Ives, Cornwall, Großbritannien
Mit einer wundervollen Aussicht über den Strand von Porthmeor liegt der Barnoon Cemetery im britischen Saint Ives idyllisch auf einem grünen Hügel. Viktorianische Mausoleen und kunstvoll verzierte Grabsteine prägen das Bild des Friedhofs, die seit 1857 die letzte Ruhestätte der Bewohner des Ortes bildet. Wer einen Spaziergang zwischen den historischen Grabmälern und den beiden kleinen Kapellen unternimmt, kann auch die Gräber zweier unglücklicher Zeugen einer berühmten Tragödie entdecken: William Carbines und Stephen Curnow verloren ihr Leben im Jahr 1912 beim Untergang der Titanic.
Hinweis
Als Küstenfriedhof beherbergt der Barnoon Cemetery auch viele auf dem Meer Verstorbene, denen mit Erinnerungsdenkmälern gedacht wird. Eines von ihnen erinnert an die sieben Besatzungsmitglieder der SS Alba, die 1938 bei stürmischer See auf die Felsformation der Three Brothers Rocks auflief und sank.
Im grünen Norden Spaniens in der Provinz Asturien erheben sich auf einer Klippe über dem Hafen der gleichnamigen Stadt die majestätischen Monumentalgräber des Cementerio de Luarca. In typisch südeuropäischer Gestaltung mit viel weißem Stein reihen sich die Grabplatten aneinander, ergänzt durch zahlreiche Skulpturenund kleine Gedenktempel für berühmte Verstorbene. Mit dem Hintergrundgeräusch der sich brechenden Wellen lässt es sich hervorragend in friedvoller Atmosphäre spazieren und innehalten, um die würdevolle Ruhe und wunderbare Aussicht auf die tiefblaue Bucht zu genießen. Erreicht werden kann der Friedhof zu Fuß oder mit dem Auto.
Tipp
Auf dem Cementerio de Luarca befindet sich das Grab des spanischen Wissenschaftlers Severo Ochoa, der 1959 den Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der biologischen Synthese von RNA und DNA erhielt.
Das fast unaussprechliche (aber auch unaussprechlich schöne) Eiland Krk gehört zu den beliebtesten Inseln Kroatiens. Besucher des Urlaubsortes Baška im Südosten können nicht nur einen entspannenden Badeurlaub verbringen, sondern auch in der malerischen Altstadt viele kulturelle Highlights bestaunen. Eine erholsame Auszeit vom touristischen Trubel bietet eine Besichtigung der Kirche Sveti Trojice. Angeschlossen an das katholische Gotteshaus ist auch ein pittoresker Friedhof, dessen Grabstätten zu einem idyllischen Rundgang durch die Geschichte der Stadt einladen. Von der erhöhten Lage bietet sich Spaziergängern ein unglaubliches Panorama auf die Dächer der Stadt und die azurblaue Adria.
Tipp
Mit dem Auto gelangt ihr über eine schmale Serpentinenstraße zur Bergkirche und dem Friedhof. Beschaulicher ist ein Spaziergang vom Strand aus, für den ihr aufgrund des ansteigenden Geländes allerdings gut zu Fuß sein solltet.
Verfallene, uralte Grabsteine vor der Kulisse einer historischen Klosterruine – wer den Friedhof der St. Mary’s Church neben den Überresten von Whitby Abbey betritt, wandelt auf großen Spuren. Das Gräberfeld und die mystisch-schaurige Ausstrahlung der in den Himmel ragenden Klostergemäuer inspirierten am Ende des 19. Jahrhunderts keinen Geringeren als Bram Stoker zu seinem weltberühmten Roman „Dracula“. Heute zieht der Friedhof an der Mündung des Flusses Esk in die Nordsee besonders zum alljährlichen Bram Stoker Film Festival viele Besucher an.
Geschichtliches
Gegründet wurde das Kloster Whitby Abbey im Jahr 657 unter dem Namen Streoneshalch. Die heute noch stehenden Teile des Gebäudes wurden allerdings überwiegend im 13. und 14. Jahrhundert im gotischen Baustil errichtet.
Nur wenige Meter vom traumhaften Masasa Beach in der philippinischen Provinz Tingloy entfernt liegen hinter einem Vorhang aus sattgrüner Vegetation fast 100 Zementgräber. Der verwunschen wirkende Ort beherbergt die Verstorbenen der Inselgemeinde Maricaban und ist mit seinen wild überwucherten Grabsteinblöcken und dem bunten Blumenschmuck von einer nahezu magisch-ursprünglichen Schönheit. Bei ihrer Gründung befand sich die Gräberstätte noch rund 500 Meter von der Küstenlinie entfernt, durch den Strom der Gezeiten zeichnet sich der Friedhof nun jedoch durch eine direkte Strandlage aus – welche einige der Grabstätten bereits in Mitleidenschaft gezogen hat.
Tipp
Die Insel Maricaban gilt noch als Geheimtipp und ist von großen Besucherströmen bislang verschont geblieben, hat dadurch aber auch kaum touristische Infrastruktur. Sie eignet sich gut für einen Tagesausflug mit dem Boot ab der belebteren Küste von Anilao.
Im Ferienort der Schönen und Reichen an der Côte d’Azur glänzt sogar der Friedhof mit einer erhabenen Aussicht aufs glitzernde Mittelmeer. Unterhalb der Zitadelle von Saint-Tropez liegt die Ruhestätte Cimetière Marin vor der Kulisse der Bucht von Saint-Raphael, in der sich besonders im Sommer unzählige weiße Segelboote und Yachten tummeln. Auf dem Friedhof selbst, der auf einem Felsen errichtet wurde, wechseln sich verwitternde Grabsteine mit modernen Marmorplatten ab, die entweder mit frischen Blumen oder Blüten aus Keramik geschmückt sind. Hier ruhen viele Seeleute, aber auch herrschaftliche Familiengruften fügen sich majestätisch in die Landschaft.
Hinweis
Berühmte Bewohner des Cimetière Marin sind der französische Musikproduzent Eddie Barclay und der Regisseur Roger Vadim, erster Ehemann der noch immer in Saint-Tropez wohnenden Schauspiellegende Brigitte Bardot.
Wer nach San Francisco reist, sollte nach einem Lied von Scott McKenzie Blumen im Haar tragen. Vielleicht legt ihr aber auch ein paar Blüten auf dem Nationalfriedhof der Stadt ab, der mit einer malerischen Hanglage und dem Blick auf die Bucht von San Francisco inklusive Golden Gate Bridge zu einem Spaziergang lockt. Im Schatten unzähliger Monterey-Zypressen und Eukalyptusbäume ruhen hier mehr als 30.000 Bewohner der Stadt, darunter auch viele Militärangehörige. Auf gepflegtem Rasen erheben sich, wie auf vielen amerikanischen Friedhöfen, an den meisten Ruhestätten nur schlichte weiße Grabsteine ohne Grabplatten. Von Frühjahr bis Herbst bietet der National Park Service geführte Touren an, die Besuchern Informationen zu berühmten Begrabenen vermitteln.
Hinweis
Auf dem San Francisco National Cemetery liegt Pauline Cushman-Fryer begraben, die zu den erfolgreichsten Spionen des Amerikanischen Bürgerkrieges gezählt wird.
Im Licht der karibischen Sonne strahlen die Grabsteine des Friedhofs Santa María Magdalena de Pazzis blendend weiß. Um die runde Kapelle in der Mitte der Gräberstätte angeordnet, überblicken sie ein herrliches Panorama: Auf der einen Seite erstreckt sich der tiefblaue Atlantik, gegenüber erheben sich die bunten Häuser der Hauptstadt San Juan. Mit der Festung San Felipe del Morro liegt auch eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Inselstaates in Sichtweite. Der Friedhof selbst ist über einen Tunnel zum Haupttor erreichbar und kann bei einem Spaziergang besichtigt werden.
Vorsicht beim Laufen zwischen den steinernen Gräbern, sie stehen mitunter sehr dicht beieinander und sind manchmal in schlechtem Zustand.
Der Friedhof Santa María Magdalena de Pazzis wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert gegründet und ist die letzte Ruhestätte vieler berühmter Puerto-Ricaner, darunter der ehemaligen First Lady des Landes, Conchita Dapena.
Das Gräberfeld wurde mit Blick über den Atlantik angelegt, um symbolisch die Reise der Seele in das Leben nach dem Tod darzustellen.
Im Schutz der Saint-Hywyn-Kirche mit Blick auf die raue walisische Küste liegt der Friedhof von Aberdaron. Die Gräber verteilen sich auf dem sanft abfallenden Hügel auf einer grünen Wiese, die meisten von ihnen sind dem schmalen Sandstrand und dem dahinterliegenden Meer zugewandt. Wer einen Gottesdienst der Kirche besucht oder diese besichtigt, kann selbst in ihrem Inneren das Rauschen der Wellen hören, das auch dem Spaziergang über das Gräberfeld eine wild-romantische Atmosphäre verleiht. Hier liegt mit Alice Griffith eine berühmte Tochter der Stadt begraben. Die Naturheilkundlerin starb im Jahr 1821 und gehörte zu den ersten Anwendern der aus Fingerhut gewonnenen Substanz Digitalis zur Behandlung von Herzkrankheiten.
Übrigens
Die Saint-Hywyn-Kirche verfügt über eine architektonische Besonderheit: Gleich zwei Kirchenschiffe stehen einträchtig nebeneinander, erbaut wurden sie allerdings in einem Abstand von 200 Jahren.
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Waverley Cemetery
Bronte, Australien
Zugegeben, bei der Nennung des Ortsnamens Bronte kommt uns auch zuerst der berühmte Strandabschnitt Bronte Beach im Osten Sydneys in den Sinn. Bekanntheit unter Kulturinteressierten hat aber auch der Friedhof des Ortes erlangt, der mehr als 16 Hektar umfassende Waverley Cemetery. Er gilt zu Recht als einer der schönsten Friedhöfe der Welt und verdankt seinen Ruf zum einen den vielen gut erhaltenen viktorianischen Grabmonumenten, zum anderen der fantastischen Aussicht auf die Tasmanische See. Gegründet wurde die Ruhestätte 1877. Schon in den ersten Jahren ließen wohlhabende Familien für ihre verstorbenen Angehörigen Grabmäler aus weißem italienischen Carrara-Marmor fertigen, der noch heute das Bild großer Teile des Friedhofs prägt.
Auf dem Waverley Cemetery ruht mit Henry Lawson einer der berühmtesten Dichter und Schriftsteller des australischen Kontinents.
1979 fungierte der Friedhof als Drehort für Mel Gibsons Romantikdrama „Tim“.
Da die Orientierung zwischen den rund 90.000 Grabstätten selbst Ortskundigen schwerfällt, gibt es die App iCemetery, mit der Besucher per GPS zu den gesuchten Gräbern navigieren können.
Im Tropenparadies Mauritius liegt im Norden der Insel Rodrigues das Küstenörtchen Anse aux Anglais. Seine verstorbenen Bewohner finden ihre letzte Ruhe vor einer Kulisse, die sie auch zu Lebzeiten genießen konnten, denn der Dorffriedhof bietet einen traumhaften Blick auf den in allen Türkistönen schillernden Indischen Ozean. Die mit bunten Blumen geschmückten Gräber, fast alle in strahlend weißem Stein gehalten, sind zum Meer ausgerichtet – eine letzte Ehre für die Dahingeschiedenen.
Hinweis
Besonders prachtvoll ist die Ruhestätte alljährlich am 1. und 2. November anzusehen, den Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen. Dann werden nicht nur die Begräbnisstätten der verstorbenen Angehörigen mit Blumen versehen, sondern auch das große Kreuz in der Mitte des Friedhofs. Es dient als Mahnmal für all jene Toten, die in der Fremde ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Könnten die Bewohner des Cimetière Chouhada im marokkanischen Rabat sehen, was um sie herum geschieht, hätten sie eine abwechslungsreiche Aussicht. Direkt an den Friedhof schließt sich ein belebter Strand an, an dem Badegäste unter bunten Sonnenschirmen entspannen oder in die sanften Wellen des Atlantiks abtauchen. Betreten wird der Begräbnisort durch ein imposantes Eingangstor, hinter dem sich Besuchern ein farbenfrohes Bild eröffnet. Unter dem blauen Himmel erstrecken sich bunt gemischt Grabstellen unterschiedlichster Gestaltung. Ob in sonnigem Gelb oder leuchtendem Rot gestrichene Grabsteine, mit gemusterten Mosaikfliesen verzierte Grabplatten oder kunstvolle Inschriften – die Gräber des Friedhofs folgen nicht überall einer klaren Struktur und bilden zur Küstenlinie hin ein charmantes Gewirr aus Gängen und naturbelassenem Pflanzenwuchs.
Der Küstenabschnitt Anse Source d’Argent auf La Digue gehört mit seinem kristallklaren Wasser und den pittoresken Granitfelsen zu den schönsten Stränden der Welt. Ganz in der Nähe dieses Traumstrandes, auf dem Gelände der ehemaligen Plantage L’Union Estate, lockt eine weniger bekannte Sehenswürdigkeit mit einem ebenso paradiesischen Ausblick: der Alte Kolonialfriedhof. Verwunschen in üppiger Vegetation ragen unter Palmen weiße Steinmonumente in den blauen Himmel, fast jedes von einem verzierten Kreuz gekrönt. Hier ruhen unter anderem die ersten europäischen Siedler der Seychellen-Insel, welche im späten 18. Jahrhundert dorthin verbannt wurden.
Tipp
Haltet bei einem Besuch nach den Familiennamen Camille, Laporte, Mellon und Payet Ausschau. Deren Mitglieder gingen im Jahr 1798 von La Réunion (damals noch als Île Bourbon oder Île Bonaparte bekannt) nach La Digue ins Exil, nachdem sie sich in ihrer Heimat an einem politischen Aufstand beteiligt hatten.
Zwischen grüne irische Hügel geschmiegt und mit herrlichem Ausblick auf eine geschützte Bucht liegt der Friedhof von Derrynane Abbey in unmittelbarer Nähe zur berühmten Straße Ring of Kerry. Die Gräber befinden sich geschützt in den Ruinen einer romanischen Kirche und weiterer Gebäudeteile des Klosters, das wahrscheinlich im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Inmitten der von Wildblumen bewachsenen Steingemäuer vermittelt der Friedhof seinen Besuchern eine Atmosphäre längst vergangener Zeiten, die Ruhestätte ist allerdings noch immer in Benutzung. Verstirbt ein Einwohner der Gegend, wird der Sarg der Tradition gemäß über den Sandstrand zum Friedhof getragen.
Hinweis
Da der Zugang zum Friedhof ausschließlich über den danebenliegenden Strand erfolgt, richten sich die Begräbniszeiten sowie die Zugänglichkeit des Gottesackers nach dem Terminkalender von Ebbe und Flut.
Am nördlichen Ende von Europa lockt ein Inselparadies, das bislang als absoluter Geheimtipp gilt. Auf den Äußeren Hebriden trifft die charakteristisch schottische Hügellandschaft auf weiße Traumstrände vor karibisch blauem Meer. Auf der Insel Eriskay findet ihr aber nicht nur den paradiesischen Prince’s Strand, sondern auch einen sehenswerten Friedhof direkt am Meer. Der Eriskay Cemetery im gleichnamigen Hauptort der Insel liegt auf einer weiten Grasfläche und überblickt die Wellen des Atlantiks. Archaisch anmutende Steinkreuze erheben sich hier in den Himmel, den ihr häufig in strahlendem Blau antrefft – denn die Äußeren Hebriden haben mit mehr als 1.200 Sonnenstunden pro Jahr das beste Wetter ganz Großbritanniens.
Tipp
Direkt neben dem Friedhof liegt der Pub „The Politician“. Seinen Namen hat er von einem 1941 vor der Küste gesunkenen Schiff, das mit 264.000 Flaschen Single Malt Whisky beladen war. Die Bewohner von Eriskay bargen die hochprozentige Fracht unerlaubt und erbauten den noch heute bestehenden Pub, um sie dort auszuschenken.
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Wer schreibt hier?
Susan Eisenach
Zwar saß ich erst mit Mitte 20 zum ersten Mal in einem Flugzeug, habe seitdem aber fleißig aufgeholt. Dabei bin ich immer dann am glücklichsten, wenn Palmen und das Meer in der Nähe sind: Ob im Inselparadies der Karibik oder an sonnigen Stränden rund um das Mittelmeer, durfte ich schon viele Traumziele erkunden. Außerdem begeistern mich spannende Metropolen, die zu unvergesslichen Städtetrips einladen. Hier bei CHECK24 verrate ich euch als Online-Redakteurin gern meine besten Tipps zum Schauen, Staunen und Entdecken an den schönsten Orten der Welt sowie weitere Infos rund um die Themen Flug, Reisen, Mietwagen und Hotel.