Geheimtipps

Andere Länder, andere Grabstätten: Im Urlaub kann der Besuch eines hiesigen Friedhofs äußerst spannend sein. Häufig herrscht an den Ruhestätten eine friedvolle Stille, es gibt beeindruckende Monumentalgräber und Denkmäler zu bestaunen sowie etwas über die Kultur des Reiselandes zu erfahren. Außerdem bieten sie eine erholsame Alternative zu überlaufenen Touristen-Hotspots. Wir haben 15 Küstenfriedhöfe überall auf der Welt zusammengetragen, die nicht nur selbst sehr sehenswert sind, sondern auch mit atemberaubenden Meerespanoramen aufwarten.
Mit einer wundervollen Aussicht über den Strand von Porthmeor liegt der Barnoon Cemetery im britischen Saint Ives idyllisch auf einem grünen Hügel. Viktorianische Mausoleen und kunstvoll verzierte Grabsteine prägen das Bild des Friedhofs, die seit 1857 die letzte Ruhestätte der Bewohner des Ortes bildet. Wer einen Spaziergang zwischen den historischen Grabmälern und den beiden kleinen Kapellen unternimmt, kann auch die Gräber zweier unglücklicher Zeugen einer berühmten Tragödie entdecken: William Carbines und Stephen Curnow verloren ihr Leben im Jahr 1912 beim Untergang der Titanic.
Im grünen Norden Spaniens in der Provinz Asturien erheben sich auf einer Klippe über dem Hafen der gleichnamigen Stadt die majestätischen Monumentalgräber des Cementerio de Luarca. In typisch südeuropäischer Gestaltung mit viel weißem Stein reihen sich die Grabplatten aneinander, ergänzt durch zahlreiche Skulpturen und kleine Gedenktempel für berühmte Verstorbene. Mit dem Hintergrundgeräusch der sich brechenden Wellen lässt es sich hervorragend in friedvoller Atmosphäre spazieren und innehalten, um die würdevolle Ruhe und wunderbare Aussicht auf die tiefblaue Bucht zu genießen. Erreicht werden kann der Friedhof zu Fuß oder mit dem Auto.
Das fast unaussprechliche (aber auch unaussprechlich schöne) Eiland Krk gehört zu den beliebtesten Inseln Kroatiens. Besucher des Urlaubsortes Baška im Südosten können nicht nur einen entspannenden Badeurlaub verbringen, sondern auch in der malerischen Altstadt viele kulturelle Highlights bestaunen. Eine erholsame Auszeit vom touristischen Trubel bietet eine Besichtigung der Kirche Sveti Trojice. Angeschlossen an das katholische Gotteshaus ist auch ein pittoresker Friedhof, dessen Grabstätten zu einem idyllischen Rundgang durch die Geschichte der Stadt einladen. Von der erhöhten Lage bietet sich Spaziergängern ein unglaubliches Panorama auf die Dächer der Stadt und die azurblaue Adria.
Verfallene, uralte Grabsteine vor der Kulisse einer historischen Klosterruine – wer den Friedhof der St. Mary’s Church neben den Überresten von Whitby Abbey betritt, wandelt auf großen Spuren. Das Gräberfeld und die mystisch-schaurige Ausstrahlung der in den Himmel ragenden Klostergemäuer inspirierten am Ende des 19. Jahrhunderts keinen Geringeren als Bram Stoker zu seinem weltberühmten Roman „Dracula“. Heute zieht der Friedhof an der Mündung des Flusses Esk in die Nordsee besonders zum alljährlichen Bram Stoker Film Festival viele Besucher an.
Nur wenige Meter vom traumhaften Masasa Beach in der philippinischen Provinz Tingloy entfernt liegen hinter einem Vorhang aus sattgrüner Vegetation fast 100 Zementgräber. Der verwunschen wirkende Ort beherbergt die Verstorbenen der Inselgemeinde Maricaban und ist mit seinen wild überwucherten Grabsteinblöcken und dem bunten Blumenschmuck von einer nahezu magisch-ursprünglichen Schönheit. Bei ihrer Gründung befand sich die Gräberstätte noch rund 500 Meter von der Küstenlinie entfernt, durch den Strom der Gezeiten zeichnet sich der Friedhof nun jedoch durch eine direkte Strandlage aus – welche einige der Grabstätten bereits in Mitleidenschaft gezogen hat.
Im Ferienort der Schönen und Reichen an der Côte d’Azur glänzt sogar der Friedhof mit einer erhabenen Aussicht aufs glitzernde Mittelmeer. Unterhalb der Zitadelle von Saint-Tropez liegt die Ruhestätte Cimetière Marin vor der Kulisse der Bucht von Saint-Raphael, in der sich besonders im Sommer unzählige weiße Segelboote und Yachten tummeln. Auf dem Friedhof selbst, der auf einem Felsen errichtet wurde, wechseln sich verwitternde Grabsteine mit modernen Marmorplatten ab, die entweder mit frischen Blumen oder Blüten aus Keramik geschmückt sind. Hier ruhen viele Seeleute, aber auch herrschaftliche Familiengruften fügen sich majestätisch in die Landschaft.
Wer nach San Francisco reist, sollte nach einem Lied von Scott McKenzie Blumen im Haar tragen. Vielleicht legt ihr aber auch ein paar Blüten auf dem Nationalfriedhof der Stadt ab, der mit einer malerischen Hanglage und dem Blick auf die Bucht von San Francisco inklusive Golden Gate Bridge zu einem Spaziergang lockt. Im Schatten unzähliger Monterey-Zypressen und Eukalyptusbäume ruhen hier mehr als 30.000 Bewohner der Stadt, darunter auch viele Militärangehörige. Auf gepflegtem Rasen erheben sich, wie auf vielen amerikanischen Friedhöfen, an den meisten Ruhestätten nur schlichte weiße Grabsteine ohne Grabplatten. Von Frühjahr bis Herbst bietet der National Park Service geführte Touren an, die Besuchern Informationen zu berühmten Begrabenen vermitteln.
Im Licht der karibischen Sonne strahlen die Grabsteine des Friedhofs Santa María Magdalena de Pazzis blendend weiß. Um die runde Kapelle in der Mitte der Gräberstätte angeordnet, überblicken sie ein herrliches Panorama: Auf der einen Seite erstreckt sich der tiefblaue Atlantik, gegenüber erheben sich die bunten Häuser der Hauptstadt San Juan. Mit der Festung San Felipe del Morro liegt auch eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Inselstaates in Sichtweite. Der Friedhof selbst ist über einen Tunnel zum Haupttor erreichbar und kann bei einem Spaziergang besichtigt werden.
Im Schutz der Saint-Hywyn-Kirche mit Blick auf die raue walisische Küste liegt der Friedhof von Aberdaron. Die Gräber verteilen sich auf dem sanft abfallenden Hügel auf einer grünen Wiese, die meisten von ihnen sind dem schmalen Sandstrand und dem dahinterliegenden Meer zugewandt. Wer einen Gottesdienst der Kirche besucht oder diese besichtigt, kann selbst in ihrem Inneren das Rauschen der Wellen hören, das auch dem Spaziergang über das Gräberfeld eine wild-romantische Atmosphäre verleiht. Hier liegt mit Alice Griffith eine berühmte Tochter der Stadt begraben. Die Naturheilkundlerin starb im Jahr 1821 und gehörte zu den ersten Anwendern der aus Fingerhut gewonnenen Substanz Digitalis zur Behandlung von Herzkrankheiten.
Zugegeben, bei der Nennung des Ortsnamens Bronte kommt uns auch zuerst der berühmte Strandabschnitt Bronte Beach im Osten Sydneys in den Sinn. Bekanntheit unter Kulturinteressierten hat aber auch der Friedhof des Ortes erlangt, der mehr als 16 Hektar umfassende Waverley Cemetery. Er gilt zu Recht als einer der schönsten Friedhöfe der Welt und verdankt seinen Ruf zum einen den vielen gut erhaltenen viktorianischen Grabmonumenten, zum anderen der fantastischen Aussicht auf die Tasmanische See. Gegründet wurde die Ruhestätte 1877. Schon in den ersten Jahren ließen wohlhabende Familien für ihre verstorbenen Angehörigen Grabmäler aus weißem italienischen Carrara-Marmor fertigen, der noch heute das Bild großer Teile des Friedhofs prägt.
Im Tropenparadies Mauritius liegt im Norden der Insel Rodrigues das Küstenörtchen Anse aux Anglais. Seine verstorbenen Bewohner finden ihre letzte Ruhe vor einer Kulisse, die sie auch zu Lebzeiten genießen konnten, denn der Dorffriedhof bietet einen traumhaften Blick auf den in allen Türkistönen schillernden Indischen Ozean. Die mit bunten Blumen geschmückten Gräber, fast alle in strahlend weißem Stein gehalten, sind zum Meer ausgerichtet – eine letzte Ehre für die Dahingeschiedenen.
Könnten die Bewohner des Cimetière Chouhada im marokkanischen Rabat sehen, was um sie herum geschieht, hätten sie eine abwechslungsreiche Aussicht. Direkt an den Friedhof schließt sich ein belebter Strand an, an dem Badegäste unter bunten Sonnenschirmen entspannen oder in die sanften Wellen des Atlantiks abtauchen. Betreten wird der Begräbnisort durch ein imposantes Eingangstor, hinter dem sich Besuchern ein farbenfrohes Bild eröffnet. Unter dem blauen Himmel erstrecken sich bunt gemischt Grabstellen unterschiedlichster Gestaltung. Ob in sonnigem Gelb oder leuchtendem Rot gestrichene Grabsteine, mit gemusterten Mosaikfliesen verzierte Grabplatten oder kunstvolle Inschriften – die Gräber des Friedhofs folgen nicht überall einer klaren Struktur und bilden zur Küstenlinie hin ein charmantes Gewirr aus Gängen und naturbelassenem Pflanzenwuchs.
Der Küstenabschnitt Anse Source d’Argent auf La Digue gehört mit seinem kristallklaren Wasser und den pittoresken Granitfelsen zu den schönsten Stränden der Welt. Ganz in der Nähe dieses Traumstrandes, auf dem Gelände der ehemaligen Plantage L’Union Estate, lockt eine weniger bekannte Sehenswürdigkeit mit einem ebenso paradiesischen Ausblick: der Alte Kolonialfriedhof. Verwunschen in üppiger Vegetation ragen unter Palmen weiße Steinmonumente in den blauen Himmel, fast jedes von einem verzierten Kreuz gekrönt. Hier ruhen unter anderem die ersten europäischen Siedler der Seychellen-Insel, welche im späten 18. Jahrhundert dorthin verbannt wurden.
Zwischen grüne irische Hügel geschmiegt und mit herrlichem Ausblick auf eine geschützte Bucht liegt der Friedhof von Derrynane Abbey in unmittelbarer Nähe zur berühmten Straße Ring of Kerry. Die Gräber befinden sich geschützt in den Ruinen einer romanischen Kirche und weiterer Gebäudeteile des Klosters, das wahrscheinlich im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Inmitten der von Wildblumen bewachsenen Steingemäuer vermittelt der Friedhof seinen Besuchern eine Atmosphäre längst vergangener Zeiten, die Ruhestätte ist allerdings noch immer in Benutzung. Verstirbt ein Einwohner der Gegend, wird der Sarg der Tradition gemäß über den Sandstrand zum Friedhof getragen.
Am nördlichen Ende von Europa lockt ein Inselparadies, das bislang als absoluter Geheimtipp gilt. Auf den Äußeren Hebriden trifft die charakteristisch schottische Hügellandschaft auf weiße Traumstrände vor karibisch blauem Meer. Auf der Insel Eriskay findet ihr aber nicht nur den paradiesischen Prince’s Strand, sondern auch einen sehenswerten Friedhof direkt am Meer. Der Eriskay Cemetery im gleichnamigen Hauptort der Insel liegt auf einer weiten Grasfläche und überblickt die Wellen des Atlantiks. Archaisch anmutende Steinkreuze erheben sich hier in den Himmel, den ihr häufig in strahlendem Blau antrefft – denn die Äußeren Hebriden haben mit mehr als 1.200 Sonnenstunden pro Jahr das beste Wetter ganz Großbritanniens.
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